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Wunderschöner kohliger Chondrit (CV3, 7,7 g) aus meiner Sammlung. Dieser Meteorit wurde in Nordwestafrika (Sahara) gefunden, geschnitten und die Schnittfläche poliert.
Einzelne Chondre (Schnitt - Mikroskopaufnahme)
Ghubara Mountain (Oman), L5 aus meiner Sammlung. Ein Chondrit der L-Klasse (low iron) Er gehört zu den ordinären Chondriten. Die Zahl 5 weist auf den Differenzierungsgrad hin und besagt, dass das Material des Meteoriten Temperaturen von um die 700° C ausgesetzt war.
Diogenit aus meiner Sammlung (NWA 4664, 7,1 g). Ein Meteorit der HED-Klasse. Dieser Meteorit stammt praktisch gesichert vom Asteroiden Vesta. Die "Flecken" auf ihm sind nicht mehr Chondren, sondern Brekzien (Trümmergestein). Auch hier handelt es sich um eine polierte Scheibe.
Mondmeteorit aus meiner Sammlung.
Lunarer Anothosit DAG 400; Dar al Gani, Al Jufrah, Libyen, 0,076 g.
Bei diesem Steinmeteoriten-Fragment handelt es sich um eine lunare Hochlandbrekzie (d. h. sie stammt aus den "hellen" Gebieten des Mondes).
EINTEILUNG DER METEORITEN
Aerolithe (Steinmeteoriten)
Zugegeben, der Name Aerolith (gr. Luftstein)ist nicht mehr gerade "in" aber als Bezeichnung für Steinmeteoriten finde ich ihn schön und verwende ihn als Synonym zu "Steinmeteorit" weiter.
Steinmeteoriten werden grundsätzlich unterteilt in undifferenzierte (unveränderte) und differenzierte (veränderte) Meteoriten, wobei natürlich auch die undifferezierten eine gewisse Verwandlung gegenüber dem Urzustand der Materie im protosolaren Nebel erfahren haben. Die undifferenzierten bezeichnet man - nach den in ihnen enthaltenen Schmelzkügelchen (Chondren oder Chondrulen) - als Chondriten. Chondriten werden weiter unterteilt u. a. in die Kohligen Chondriten und die Gewöhnlichen Chondriten. Erstere weisen sich durch ihren hohen Kohlenstoffgehalt als sehr primitive (ursprüngliche) Materie aus. Nicht selten findet man in ihnen Spuren von Wasser und organische Verbindungen (Aminosäuren). Die Verwandlung, die sie seit ihrem Entstehen durchgemacht haben, bezeichnet man als "wässrige Metamorphose".
C H O N D R I T EN
Gewöhnliche Chondriten weisen eine grosse Variabilität auf, hier wird nach der Ausprägung der Chondren und dem Eisengehalt (bzw. Metallgehalt) weiter unterschieden, was dann die verschiedenen Klassen von Chondriten ergibt.
Auch der Grad der Differenzierung spielt eine Rolle. Die Differenzierung (Metamorphose) kann in wässriger Umgebung stattgefunden haben, das markieren die Zahlen (petrologische Typen) 1 und 2 hinter der Klasse. Die Meteoriten mit dem petrologischen Typ 1 waren nie höheren Temperaturen als 50 °C, die mit der 2 nie Temperaturen höher als 400 °C ausgesetzt. Sie wurden aber durch das in ihnen enthaltene Wasser verändert ("wässrige Metamorphose"). Bei 4 bis 6 spricht man von "thermischer Metamorphose" (Temperaturen von 600 ° - 1000 °C, d. h. in diesem Fall hat z. T. Aufschmelzung und Neukristallisation stattgefunden). Dazwischen liegen die Meteoriten (Klasse x3), die als "unequilibriert" bezeichnet werden. Sie befinden sich in einem noch (weitgehend) unveränderten, ursprünglichen Zustand und spiegeln die Materie des ursprünglichen Sonnennebels nach seiner Akkumulation ("Zusammenklumpung") wider, abzüglich der flüchtigen Gaskomponenten.
A C H O N D R I T EN
Achondrite weisen keine Chondren mehr auf. Diese sind in thermischen Prozessen bei der Bildung eines Himmelskörpers (Planeten) durch Aufschmelzung und Rekristallisation verschwunden. Dabei haben sich auch die Elemente getrennt, die schweren, wie Eisen, sind in die Kernzone gesunken, die leichteren sind als Elemente des Planetenmantels an der Oberfläche geblieben. Einer oder mehrere solcher frühen Planeten sind durch kosmische Katastrophen wieder zerstört worden. Ihre Bruchstücke sind die heutigen Asteroiden, die zwischen Mars und Jupiter ihre Bahn ziehen. Auch der Erde wäre um ein Haar ein solches Schicksal widerfahren. Reste des Himmelskörpers, der damals die Erde gestreift hat und einen Teil ihrer Materie an sich gerissen hat, bilden heute unseren Mond.
Zu den (differnzierten) Achondriten gehören auch die Mond- und Marsmeteoriten. Mondmeteorite sind sehr begehrt und teuer. Ein faustgrosser Stein rangiert schnell einmal im Millionen-Bereich (Dollar !). Deshalb ist es klar, dass ein Sammler wie ich sich solche Stücke nur in "homöopathischen Dosen" leisten kann. Nicht so seltene Stücke im Bereich von 10 mg (1/100 Gramm!) sind bei Ebay schon für schlappe 100 Dollar zu haben. Da sie in keiner Sammlung fehlen sollten, besitze ich natürlich auch einige dieser "Riesen".