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Das Pronomen

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DAS PRONOMEN

Pronomen sind deklinierbare Wörter, die keine Nomen und keine Adjektive sind! Sie stehen i. d. R. für ein Nomen, sind dann Stellvertreter, können aber z. T. auch Begleiter des Nomens sein!

Ausser dem Artikel, dem Personalpronomen, dem Reflexivpronomen, dem Relativ- und dem Fragepronomen können Pronomen sowohl Stellvertreter wie Begleiter sein!


Pronomen stehen immer in einem der 4 Fälle!

Personalpronomen (persönliche Fürwort)

Personalpronomen sind Stellvertreter des Nomens

N: Wer ist das?               Das bin/bist/ist ... ich, du, er, sie, wir, ihr, sie
G: Wessen Hut ist das? Das ist...                 meiner, deiner, seiner, ihrer, unsrer, eurer, ihrer
D: Wem begegne ich?   Ich begegne...       mir, dir, ihm, ihr, uns, euch, ihnen
A: Wen sehe ich?           Ich sehe..                mich, dich, ihn, sie, uns, euch, sie

Das unpersönliche „es“ bestimmen wir als Personalpronomen!

Das Personalpronomen im Genitiv kommt nur noch in veralteten Redewendungen vor:
„Gedenke meiner. Erinnere dich seiner…“

Possessivpronomen (besitzanzeigende Fürwort)

Possessivpronomen sind meist Begleiter des Nomens, kommen aber manchmal auch als Stellvertreter vor!

N:             mein Rad / dein Rad / sein Rad / ihr Rad / unser Rad / euer Rad / ihr Rad
Das ist…  mein(e)s / dein(e)s / sein(e)s /, unseres / eures / ihres
G:             meines Rades / deines Rades / seines Rades / ihres Rades / unseres Rades /
                eures Rades / ihres Rades...
D:             meinem Rad/deinem Rad/seinem Rad/ihrem Rad/unserem Rad/eurem Rad/ihrem Rad
A:             mein Rad / dein Rad / sein Rad / ihr Rad / unser Rad / euer Rad / ihr Rad


Reflexivpronomen (rückbezügliches Fürwort)               Hier merken wir uns: PING - PONG

Das Reflexivpronomen bezieht sich immer auf die handelnde Person zurück!
z. B.   Hans wäscht sich.

ich ... mich / du ... dich / er ... sich / sie ... sich / wir ... uns / ihr ... euch / sie ... sich

Achtung!
Bezieht sich das Pronomen nicht auf sich selber zurück, wird es zu einem Personalpronomen im Akkusativ!

z. B.   Hans wäscht ihn.                Hans wäscht wen? ⟶ ihn

Wird eine Handlung gegenseitig ausgeführt, wird sie als „reziprok“ bezeichnet. Das entsprechende „reziproke Pronomen“ ist ein Sonderfall der Reflexivpronomen.

z. B.   Hans und Egon waschen einander.


Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort)

Es kann Begleiter oder Stellvertreter des Nomens sein.
Es ist sozusagen der „Zeigefinger“ einer Aussage.

Auch das Demonstrativpronomen steht in einem der 4 Fälle bzw. kann jede Deklinationsform annehmen, die auch ein Nomen annimmt.

Es gibt keine einheitliche Schreibweise, um das Demonstrativpronomen vom Artikel zu unterscheiden. Du kannst die Betonung durch Kursivschrift oder Unterstreichen andeuten. Der Artikel steht immer beim Nomen. Das Demonstrativpronomen kann beim Nomen stehen, aber auch alleine!

-   der / die / das      (betont!)
 
z. B.        Der (!) ist es gewesen! Der Mann ist es gewesen!
               Dass der (!) das (!) darf!

- dieser / jener / derjenige / derselbe...
  
z. B.       Es war derselbe Wagen, den du gefahren hast und dieselbe Strecke
  
- solch(er)
  z. B.     Bei solch einer Arbeit ... ; Bei einer solchen Arbeit...


Relativpronomen (bezügliches Fürwort)

Es bezieht sich auf ein vorangegangenes Nomen oder Pronomen.
Es leitet einen Relativsatz ein.
I. d. R. steht direkt vor dem Relativpronomen ein Komma (es kann sich noch eine Präposition dazwischen schieben).
Von hier kommt die Ersatzprobe von „das/dass“

- der / die / das
  
z. B.   Der Mann, der dort steht... /  Das Kind, das ich gestern gesehen habe...

Auch das Relativpronomen kann in verschiedenen Fällen stehen!

z. B.   Der Mann, den ich sehe... (wen sehe ich?  → den! [ist so, wie es hier steht, ein Demonstrativpronomen,
          für das Relativpronomen gilt aber das Gleiche!]

- welcher / welche / welches
 
z. B.   Der Mann, welchen ich kenne... /  Das Kind, welches ich gesehen habe...

- wer / wem / wen (selten und nur, wenn diese Wörter nicht in einer Frage gebraucht werden!)

z. B.   Wer (= derjenige, der..) andern eine Grube gräbt...; Trau, schau wem.

- was
Wenn „was“ nicht in einer Frage gebraucht wird, ist es ein Relativpronomen, das sich auf einen ganzen vorhergehenden Satz bezieht.

z. B.   Er ging traurig nach Hause, was ich verstehen konnte.

Lässt sich „was“ in eine direkte Frage einbauen, ist es ein Fragepronomen (Interrogativpronomen) und leitet in einem Nebensatz den „Indirekten Fragesatz“ ein. Meist steht im Indirekten Fragesatz der Konjunktiv (der indirekten Rede).

z. B.    Er wollte wissen, was das sei.
            Frage: „Was ist das?


Indefinitpronomen (unbestimmtes Fürwort)

Es kann Begleiter oder Stellvertreter des Nomens sein.
Es nennt eine unbestimmte oder nicht genau bestimmte Grösse oder Menge.

- einer / beide / einige / viele / etliche / andere / niemand / manche / wenige / mehrere / alle / keiner...

z. B.    Einer wird gewinnen. Beide haben Recht. Beide Männer haben Recht.

Die Grenze zwischen Indefinitpronomen, unbestimmten Zahlpronomen und unbestimmten Numeralen wie im obigen Beispiel ist oft fliessend.

- ein bisschen / nichts / sämtliche /  mehrere

z. B.   Kannst du mir ein bisschen Mehl geben? Das ist ein bisschen ist zu wenig.
          aber: mit diesem Bisschen brauchst du nicht zu kommen [hier ist "Bisschen" ein Nomen!]

- irgendjemand / irgendein / irgendwer / jedermann / jemand

z. B.    Irgendjemand hat mein Auto geklaut
 
- jegliche(r)

Beispiel:   Jeglicher Widerstand ist zwecklos.

- man / einem

z. B.    Man kann einem über 50 nicht trauen.

Indefinitpronomen stehen in einem der 4 Fälle bzw. können jede Form annehmen, die auch ein Nomen annimmt!

N:   einer (SV)   beide (SV+B)   jemand (SV)   niemand (SV)   (ein) jeglicher (SV+B)
G:   eines           beider              jemandes        niemand(e)s     (eines) jeglichen
D:   einem         beiden             jemandem       niemand(em)   (einem) jeglichen
A:   einen          beide               jemand             niemand(en)     (einen) jeglichen


Interrogativpronomen (fragendes Fürwort)

Interrogativpronomen fragen nach Personen oder Sachen.
Auch die Interrogativpronomen können alle Formen annehmen, die ein Nomen annehmen können (Genus, Numerus, Kasus...)
Gewisse Interrogativpronomen können von der Form her auch Relativpronomen sein (welcher, wer, was)!
Interrogativpronomen können von der Form her auch als Ausrufe (Interjektionen) verwendet werden, sind dann aber Demonstrativpronomen.
z. B.   Welch eine Freude!

wer? / was? /  welcher?

Nicht alle Fragewörter sind auch Fragepronomen. Folgende gehören zu den Adverbien:

- wo, wie, warum, wann, wozu, womit, worauf
[Frage dich, ob das Wort eine Person oder eine Sache meint! "Wo", zum Beispiel meint keine Person oder Sache, sondern einen Ort, "wie" eine Art und Weise ...


Zahlpronomen, Numerale

Was Zahlpronomen sind, ist eine Definitionsfrage. Für unsere Schule gilt: Zahlen, die wir auch mit Ziffern schreiben können, zählen wir zu den Zahlpronomen, alles andere, was zählbare Mengen angibt, sind Numeralen.

Grössere Einheiten, die mit Artikel stehen, wie „eine Million“, „das Tausend“ sind Nomen.

Ich werde versuchen, diese etwas verwirrende Systematik der Zahlpronomen auf einem separaten Blatt zusammenzufassen.


 
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