Geschichte Module - Konzept

Das Konzept zu diesen Modulen "Geschichte" ist in der Zeit meiner Lehrtätigkeit auf progymnasialer Stufe entstanden. Ziel war es damals, die ganze Geschichte von der Urzeit bis zum 2. Weltkrieg zu erfassen und den "roten Faden" zu zeigen, der sich durch die ganze Geschichte hindurchzieht und damit eine gewisse Logik in der Entwicklung der Menschheitsgeschichte aufzeigt. Deshalb war mein Ansatz ein chronologischer. Da diese Chronologie mehrere Tausend Jahre umfasst, waren selbstverständlich Schwerpunkte zu setzen und der Mut zur Lücke war unausweichlich notwendig. Trotzdem war mir wichtig, dass die Schüler Geschichte als einen zeitlichen Ablauf wahrnehmen, in dem sich Dinge entwickeln und dass diese Entwicklungen Folgen früherer Entwicklungen sind, so wie sie Ursachen für spätere Entwicklungen darstellen.
Das Konzept des modularen Aufbaus birgt die Idee, dass einzelne Module jederzeit ausgewechselt oder ergänzt werden können. Meine Unterrichtsblätter habe ich so aufgebaut, dass auf jeder A4-Seite vorne ein Text mit ein bis zwei Bildern gegeben war und auf der Rückseite Aufgaben, Fragen und Rechercheaufträge zum Thema der Vorderseite. Von dieser Grundstruktur bin ich nur selten abgewichen (hier, in der Homepage-Fassung habe ich z. T. Bilder ergänzt und zusätzliche Texte eingebracht, die ich den Schülern nicht unbedingt verteilt habe). Die Grundidee zu diesem Vorgehen wurde durch meinen Freund und Kollegen Lorenz Derungs (www.mittelschulvorbereitung.ch) inspiriert und hat sich als sehr brauchbar erwiesen. Aufgaben und Recherchen sollen die Schüler motivieren, sich selber Fragen zu stellen und Antworten zu finden sowie im Internet oder in Büchern die begonnene Geschichte weiterzuverfolgen.
Einzelne Kapitel habe ich durch "Mindmaps" ergänzt. Diese kognitive Technik habe ich versucht, meinen Schülern zur Prüfungsvorbereitung schmackhaft zu machen. Sie gehören zur Lernmethodik. Die Theorie dazu führe ich hier nicht weiter aus. Wer sich näher dafür interessiert, wird unter dem entsprechenden Stichwort im Internet sicher ausreichend fündig werden.
Inhaltlich geht es um Weltgeschichte mit einem Fokus auf Europa und hier wiederum aus Schweizer Sicht. Die Rolle der Schweiz in der europäischen Geschichte soll mindestens ansatzweise gezeigt werden. Da diese Module für Schweizer Schüler geschrieben wurden, scheint mir dieser Fokus legitim. Dass nirgends allzusehr in die Tiefe gebohrt werden konnte, liegt in der Natur der Sache, waren die Geschichtsstunden auf zwei Wochenstunden und vier Jahre veranschlagt. Trotzdem denke ich, dass das Konzept für interessierte Leute, die sich einen ersten geschichtlichen Gesamtüberblick erarbeiten wollen, tauglich ist. Im Unterricht habe ich einzelne Aspekte, die mir auf den Blättern zu kurz gekommen zu sein schienen, durch Kurrzreferate ergänzt, bei denen die Schüler angehalten waren, sich selber Notizen zu machen.
Hier auf der Homepage habe ich - falls sie vorhanden waren - noch weitere Materialien (zusätzliche Bilder, Karten...) mitverarbeitet.
Die einzelnen Seiten innerhalb einer Geschichtsepoche auf der Homepage sind miteinander verlinkt. Beim Übergang von einer Epoche zur anderen muss wieder auf das Register der Eingangsseite (Drop-down-Menü: Geschichte-Module) zurückgegriffen werden.
Eine Bemerkung noch zum Schluss:
Besonders in der neueren Geschichte ist mir wieder schmerzhaft bewusst geworden, wie viel Leid geschichtliche Ereignisse über die Menschen gebracht haben, was Menschen Menschen angetan haben. Geschichte, wie die hier vorliegende, die auf Fakten beruht und sich zudem kurz fassen muss, kann diesem menschlichen Leiden nicht gerecht werden. Deshalb ist eine solche "Faktengeschichte" bis zu einem gewissen Grad auch "Geschichtsfälschung". Wo Geschichte mich nicht seelisch berührt, bleibt sie für mich belangloser Selbstzweck. Mir war es immer wichtig, die menschliche Dimension mitfühlend im Auge zu behalten, aber das konnte ich nicht oder nur am Rande zum Thema dieser Geschichts-Module machen!
Werner Keller
Wohlen, Juli 2016
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