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GS 2 - 505 Hütet euch am Morgarten

GESCHICHTE > Schweiz bis 1515


GESCHICHTE DER SCHWEIZ BIS 1515   GS 2 - 505

Hütet euch am Morgarten

Im Kampf um die Königsnachfolge haben sich die Innerschweizer auf die Seite der Habsburggegner gestellt. Wahrscheinlich sind sie der Meinung, ein König, der seine Stammlande nicht gerade vor der eigenen Haustüre hat, sei für den eigenen Frieden sicherer. Als sich Albrecht von Habsburg doch durchsetzt und König wird, ist das Verhältnis Habsburgs zur Innerschweiz zumindest gespannt. Die Ermordung Albrechts 1308 in Brugg löst das Problem nur vorübergehend. Das gegenseitige Misstrauen bleibt.

1314 spitzt sich ein Grenzstreit der Schwyzer mit dem Kloster Einsiedeln zu. Die Schwyzer überfallen das Kloster und plündern es. Die Habsburger, die sich als Schutzmacht des Klosters sehen, planen eine Strafexpedition.

Da Herzog Friedrich in den Königsstreit mit den Bayern verwickelt ist, übernimmt sein Bruder Herzog Leopold die Sache. Aus dem Aargau, aus Winterthur, Zürich und Luzern werden Kriegsleute aufgeboten.

Aber auch die Innerschweizer sind nicht müssig geblieben. Da sie auf die antihabsburgische Karte gesetzt haben, wissen sie, dass ein Krieg mit den Habsburgern nur eine Frage der Zeit ist. Ihre ländlichen Siedlungen sind weitgehend unbefestigt, also errichten sie an strategisch wichtigen Punkten in der Landschaft Sperren (Talsperren, befestigte Letzimauern).

Am 15. November 1315 setzen sich ein stattliches Ritterheer und Fusstruppen von ca. 3‘000 – 5‘000 Mann von Zug her in Bewegung Richtung Ägerisee. Dabei macht Leopold zwei Fehler. Er unterschätzt die Innerschweizer Bauern, die sich in ihrem Selbstbewusstsein doch erheblich von anderen Bauern im Reich unterscheiden. Und er bewegt sein Ritterheer in ein Gelände, das für einen Kampf zu Pferde denkbar ungeeignet ist. Hier bestimmen die Bauern den Ort des Kampfes und nicht die Ritter. Nach der Chronik von Diebold Schilling warnt der Hofnarr Leopolds ihn noch, wird aber nur ausgelacht. Leopold denkt an einen Kampf im offenen Feld nach ritterlichen Regeln. Die Bauern aber sind keine Ritter und brauchen sich an keine ständischen Regeln zu halten. Verwundete werden nicht geschont, sondern gnadenlos abgeschlachtet.

Der Verlauf der Schlacht am Morgarten ist im Detail nicht bekannt, auch das Wo und Wie bleibt umstritten. Fakt scheint zu sein, dass das Ritterheer den Kürzeren zieht und sich Herzog Leopold knapp retten kann. Die Niederlage der Habsburger ist schlimm aber nicht verheerend. Was mehr wiegt als der materielle Verlust, ist der verletzte Stolz der Ritter. Zum ersten Mal in der Geschichte schlägt ein Bauernheer ein Ritterheer. Habsburg anerkennt die Niederlage nicht, weil die Innerschweizer „gottlos“ gekämpft haben. Weitere Konflikte sind vorprogrammiert. Die Innerschweizer erneuern im Bund von Brunnen (SZ) 1315 in deutscher Sprache ihren gegenseitigen Beistandspakt. 1318 schliessen die Habsburger mit den Innerschweizern einen Waffenstillstand.

In diesem Kampf erweist sich erstmals eine typische Schweizerwaffe, die Hellebarde (Halmbarte; aus Halm = Stange, Barte = Beil), als eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe. Mit ihr kann man ziehen, stechen und schlagen. Das Beil mit dem langen Stiel spaltet sogar Helme und Rüstungen. Diese speziell für Fussvolk gegen Ritter konstruierte Waffe wird noch vielen Edelleuten das Leben kosten.

Aufgaben und Recherchen   
Auf welcher Seite stehen die Eidgenossen zu Beginn des 14. Jahrhunderts und warum?
Was ist der direkte Anlass zum Konflikt, der letztlich zur Schlacht von Morgarten führt?
Wie stehen die Chancen der Innerschweizer gegen die Habsburger? Begründe.
Welches ist der schlimmste Fehler, den die Adeligen gegenüber den Bauern immer wieder machen?
Betrachte das Bild aus der Luzerner Chronik und beschreibe, was du siehst.
Wieso gewannen die Eidgenossen diese Schlacht?
Wie heisst die neue Waffe der Eidgenossen und was ist das genau?
Eine weitere typische Waffe der Schweizer ist der "Morgenstern". Worum handelt es sich hier?


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