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GS 3 - 1103 Amerikanische Revolution III - Der Bürgerkrieg

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Die Amerikanische Revolution III - Der Bürgerkrieg

 

Der Amerikanische Bürgerkrieg (auch Sezessionskrieg) wird von 1861 bis 1865 ausgetragen. Die aus den Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten - die "Konföderation" (auf der Karte rot) – stehen den in der "Union" verbliebenen Nordstaaten (in der Karte blau) gegenüber. Die Krise wird ausgelöst durch eine tiefe wirtschaftliche, politische und soziale Spaltung, die in der Sklavenfrage gipfelt. Der hochindustrialisierte Norden möchte die Bürgerrechte der Verfassung auch auf die schwarze Bevölkerung ausdehnen, der noch vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Süden ist überzeugt, auf die Negersklaven nicht verzichten zu können. Seit etwa 1830 verschärfen sich die Konflikte und eskalieren schliesslich in einem extrem blutigen Krieg. Auslöser für die separatistische (sich loslösenden) Reaktion der meisten Südstaaten ist die Wahl Abraham Lincolns zum US-Präsidenten. Die bewaffneten Feindseligkeiten beginnen mit der Beschiessung des Unions-Forts Sumter durch die Konföderierten am 12. April 1861 und enden im Wesentlichen mit der Kapitulation der Nord-Virginia-Armee am 9. April 1865. Während der Süden noch weitgehend nach altem Muster kämpft, setzt Lincoln für seine Kriegsführung modernste Technik, u.a. die neu entwickelte Telekommunikation (Fernschreiber) und die Eisenbahn (für schnellen Truppen- und Materialtransport) als Kriegswaffe ein. Die letzten konföderierten Truppen kapitulierten am 23. Juni 1865 in Texas.

Der Kriegsverlauf braucht uns hier nicht zu interessieren. Im amerikanischen Bürgerkrieg kommen etwa 650.000 Menschen ums Leben. Die Kriegskosten überstiegen 8 Milliarden Dollar. Die Unionsarmee zählt am Ende des Kriegs über eine Million Mann, die Flotte 671 Schiffe.


Mit dem Sieg des Nordens ändern sich Wesen und Politik der Vereinigten Staaten entscheidend. Die Macht des Bundes wird weiter ausgeweitet, die Zentralregierung gestärkt. Der Sezessionskrieg bringt die erste nationale Einkommenssteuer, die erste allgemeine Wehrpflicht und eine erweiterte Zuständigkeit der Bundesgerichte. Die politische Vorherrschaft des Nordens und der Partei der Republikaner wird durch den Sieg der Union auf Kosten der Demokraten über Jahre hinaus gefestigt. 1865 erlangen die farbigen Sklaven mit dem 13. Verfassungszusatz ihre Freiheit, die Verfassungszusätze 14 und 15 geben ihnen das Bürger- und Wahlrecht. Dennoch sehen sich die Farbigen im Süden weiterhin Diskriminierungen und Rassentrennung ausgesetzt. Im Laufe der Jahrzehnte wird auch der einst landwirtschaftlich orientierte Süden immer mehr industrialisiert, das südstaatlich-aristokratische Bürgertum (Grossgrundbesitzer) geht unter.

Das amerikanische Regierungssystem

Die Legislative (gesetzgebende Gewalt) liegt beim Kongress, der in zwei Kammern gegliedert ist. Die Länderkammer ist der Senat (2 Abgeordnete pro Gliedstaat), die Volkskammer das Repräsentantenhaus (eine der Einwohnerzahl der Staaten entsprechende Delegation. Die Vertreter der beiden Kammern werden direkt vom Volk gewählt.

Die Exekutive (Regierungsgewalt) liegt beim Präsidenten, der gleichzeitig den Oberbefehl über die Streitkräfte hat. Der Präsident hat gegenüber den Kammern ein Vetorecht, falls ein Beschluss nicht in beiden Kammern mit einer Zweidrittelmehrheit gefällt wird. Kongressbeschlüsse erhalten nur Rechtskraft, wenn sie vom Präsidenten unterzeichnet werden. Gewählt wird der Präsident in einer indirekten Volkswahl.

Jeder Gliedstaat wählt nach dem Majorzsystem (alle Elektorenstimmen eines Staates fallen der stärksten Partei dieses Staates zu; „The winner takes it all“) so viele Wahlmänner (Elektoren), wie er Abgeordnete in den Kongress entsendet. Die absolute Mehrheit aller Elektorenstimmen bestimmt, wer Präsident wird. Dieser ist auf vier Jahre gewählt. Mit dem Präsidenten wird auch der Vizepräsident gewählt. Der erste Präsident der USA wird 1789 mit überwältigendem Mehr Georges Washington.

Die Judikative (Richterliche Gewalt) liegt bei den neun Mitgliedern des Obersten Gerichtshofes („Supreme Court“) dessen Richter - mit Zustimmung des Senats - vom Präsidenten bestimmt werden. Die obersten Richter überwachen den Präsidenten und die Einhaltung von Verfassung und Gesetzen. Sie werden auf Lebzeit gewählt, sind aber, wie Präsident und Vizepräsident  in einem „Impeachment“-Verfahren absetzbar. Das Verfahren wird vom Kongress mit einfacher Stimmenmehrheit eingeleitet,  z. B. bei Verdacht auf Bestechung oder Hochverrat.

Aufgaben und Recherchen
Wann ist und wie heisst der Amerikanische Bürgerkrieg auch und was bedeutet die Bezeichnung?
Welches sind die Probleme, die zum Krieg führen?
Was stellt das Bild rechts dar?
Wie heisst der Mann, der zum Sinnbild der Sklavenbefreiung wird?
Wie nennen sich die Nordstaaten, wie die Südstaaten? Welches sind ihre berühmten Generäle?
Wieso wehren sich die Südstaaten derart vehement gegen die Sklavenbefreiung? Wieso ist das Problem der Südstaaten nicht das Problem der Nordstaaten?
Nenne die konföderierten Südstaaten, d. h. die, die sich von der Union abgespalten haben? (auf der Karte sind sie in mittlerem Grau gehalten).
Nenne die Südstaaten, die bei der Union bleiben? (Auf der Karte sind sie in hellem Grau gehalten)?
Nenne die 3 wichtigsten Folgen des Sezessionskrieges.
Studiere das politische System der USA. Inwiefern unterscheidet es sich von dem der Schweiz? Nenne mindestens drei wesentliche Unterschiede!
Was ist ein „Impeachment-Verfahren“ und wann wird es eingeleitet?









 
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