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GS 3 - 1201 Der Aufstieg Napoleons

GESCHICHTE > Französisches Empire


DAS FRANZÖSISCHE EMPIRE   GS 3 - 1201

Der Aufstieg Napoleons

1779, Napoleon tritt mit knapp zehn Jahren mit einem königlichen Stipendium in die königliche Kadettenschule in Brienne ein. Als Korse ist er ein Aussenseiter, der auch nicht richtig Französisch sprechen kann. 1769, dem Geburtsjahr Napoleons, wird die freiheitsliebende und aufständische Insel Korsika von Genua an Frankreich verkauft. Den Aufstand der Korsen gegen die neuen Herren schlagen die Franzosen blutig nieder. Der Vater Carlo Bonaparte kämpft im Widerstand. Danach arrangiert er sich aber mit den Franzosen, wird Beamter und Vertreter des korsischen Adels in Paris. Er bekommt Stipendien für zwei seiner Söhne, u.a. für Napoleon. Die Eltern sind zwar adelig, aber keineswegs reich. Napoleon ist der Zweitgeborene von acht überlebenden Kindern (insgesamt werden 13 Kinder geboren) und darf als knapp Zehnjähriger in die Kadettenschule in Brienne eintreten.

Der junge Napoleon glänzt vor allem in seinem Lieblingsfach Mathematik. Daneben lernt er Französisch, Latein (mit weniger Erfolg) und Geografie. In seiner Freizeit liest er alles an Geschichtsbüchern und Lebensbeschreibungen grosser Männer, was ihm in die Finger kommt (z. B. Alexander dem Grossen, Julius Caesar). Nach fünf Jahren Kadettenschule (1784) absolviert er - im 10. Regierungsjahr Ludwigs XVI. - die Offiziersschule "École royale militaire" in Paris. Mit 15 Jahren ist Napoleon einer der jüngsten Offiziersanwärter und schon ein Jahr später, 1785,  erhält er das Offizierspatent für die Artillerie.

Die Jakobiner, die Frankreich in den Terror geführt haben, sind es auch, die nach der Hinrichtung Robespierres und seiner Anhänger den totalen Zusammenbruch Frankreichs verhindern. Die Schreckensherrschaft hat den monarchistischen Mächten im Land erneut Auftrieb gegeben. Der Wegfall des revolutionären Druckes löst eine antirevolutionäre Gewaltwelle aus. Der junge Napoleon, seit der Rückeroberung Toulons von den Briten 1793 ist er Brigadegeneral, ist massgeblich an der Niederschlagung des "Vendémiaire-Aufstands" in Paris 1795 beteiligt.  Da viele Adelige in Offiziersrängen den Eid auf die Republik verweigern und ins Ausland fliehen, steht denen, die weniger Skrupel haben - und zu ihnen gehört Napoleon - die Möglichkeit einer steilen Karriere im Militär offen. So wird Napoleon zum Retter der Republik.

1796 erhält Napoleon den Oberbefehl über die Italienarmee. Frankreich befindet sich noch immer im 1. Koalitionskrieg mit England, Österreich und Preussen. In einem Blitzkrieg erobert er das Piemont. Der Friede von Campoformio 1797 beendet den 1. Koalitionskrieg, ist aber der Anfang einer weiter ausgreifenden französischen Eroberungspolitik. Norditalien wird zur "Cisalpinischen Republik", aus Genua wird die "Ligurische Republik". Da die Schweiz ein wichtiges Durchmarschgebiet nach Italien ist und nicht zuletzt wegen der prall gefüllten Staatskassen, wird sie als "Helvetische Republik" 1798 unter die Herrschaft Frankreichs gestellt. Im gleichen Jahr erobert Napoleon Ägypten, erleidet aber zur See bei Abukir eine empfindliche Niederlage gegen die Engländer unter Admiral Nelson.

Inzwischen bildet England eine 2. Koalition, der neben Grossbritannien und Österreich Russland, Neapel und die Türkei angehören. Die Herrschaft Frankreichs in Oberitalien bricht zusammen, russische Armeen ziehen unter General Suworow durch die Schweiz, kommen aber zu spät, um die Franzosen zu vertreiben (Zürich-Altstetten).

Napoleon ist zweifellos ein grosser Feldherr und die Soldaten sind ihm bedingungslos ergeben. Sein Feldzug in Ägypten und gegen die Türkei zeigt aber, dass auch er nicht unverwundbar ist. Die Macht zur See ist und bleibt Grossbritannien. Beim Feldzug der Russen gegen die Franzosen hilft ihm der Wintereinbruch in den Schweizer Alpen, der General Suworow und dessen Armee zum Verhängnis wird.

Wegen innenpolitischer Wirren in Frankreich verlässt Napoleon seine Ägyptenarmee, um nach Paris zurückzukehren. Trotzdem gelingt es ihm, die 2. Koalition zu zerschlagen. Im Frieden von Lunéville (1801) lässt er sich von Österreich die Bedingungen des Friedens von Campoformio bestätigen.

Der Ägyptenfeldzug muss gesamthaft als gescheitert betrachtet werden. Napoleon hat zwar diverse Schlachten gewonnen, sein Gesamtziel, die Schwächung Englands, aber nicht erreicht. Vorzeitig kehrt Napoleon, vom Volk als Sieger gefeiert, nach Paris zurück und mischt sich sogleich in die Regierungsgeschäfte des Direktoriums ein. Er erklärt diese Regierung für unfähig und erzwingt mit seinen Sol-daten in einem unblutigen Putsch ("Brumaire-Staatsstreich") die Absetzung des Direktoriums und die Bildung einer neuen Regierung mit drei Konsuln (Konsulat) in der Exekutive, deren erster Konsul er wird. Napoleon traut sich zu, die Republik zu führen und das Volk ist begeistert und stimmt dem Wechsel zu. Napoleon legt eine neue Verfassung vor (Verfassung des Jahres VIII; 4. Verfassung), die vom Volk mit überwältigendem Mehr angenommen wird. Aber der Jubel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frankreich zutiefst gespalten ist. Der Feinde der Republik sind mehr denn je und die Staatsverschuldung ist alles andere als gelöst.

Aber Napoleon schafft es tatsächlich die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und Frankreich im Ausland erneut kreditwürdig zu machen. Und er versöhnt sich mit der katholischen Kirche. 1802 wird Napoleon Konsul auf Lebenszeit. Seine Macht ist nun absolut, aber er gibt sich mit dem Erreichten nicht zufrieden.

Aufgaben und Recherchen
Was ist Besonderes über die Herkunft Napoleons, sein Heimatland zu sagen?
Wie sind Napoleons schulische Leistungen? Wie beeinflusst das seine Karriere?
Skizziere kurz den Werdegang Napoleons.
Wer sind die grossen Vorbilder Napoleons?
Napoleon begrüsste die Fanzösische Revolution. Warum wohl?
Wieso verlassen viele Adelige lieber Frankreich, als den Eid auf die Republik zu schwören?
Wie ist vor diesem Hintergrund (letzte Frage) die Karriere Napoleons zu werten?
Was ist eine Koalition? Nenne die Partner im Ersten Koalitionskrieg gegen Frankreich.
Nenne zwei Gründe, warum eine Koalition gegen Frankreich ins Leben gerufen wird.
Neben anderen Gebieten Europas, die unter die französische Herrschaft fallen, ist auch die Schweiz. Warum?
Wie heisst die Schweiz unter französischer Herrschaft?
Auf dem Land sind die Franzosen weitgehend die Behrrscher der Kriegsszene. Anders zur See, wer triumphiert dort?
Wo, wann und wie starb der Held von von Abukir? Was bleibt sein Verdienst?
Auf Napoleons politische Karriere haben die Niederlagen im Orient keinen Einfluss. Wie geht es in Frankreich mit ihm weiter?
Was ist ein Konsul?


 
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