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GS 3 - 1203 Höhepunkt und Zusammenbruch des Empire

GESCHICHTE > Französisches Empire


DAS FRANZÖSISCHE EMPIRE   GS 3 - 1203

Höhepunkt und Zusammenbruch des Empire

1810 heiratet Napoleon Marie Louise von Österreich. Zwei Gründe bewegen Napoleon zu diesem Schritt. Seine Ehe mit Josephine ist kinderlos geblieben und ein Einheiraten ins Haus Habsburg kann seine Stellung im europäischen Adel nur stärken. Aber weder der europäische Adel noch die Franzosen sehen diese Heirat gerne. Für Marie Louise ist es eine tragische Vernunftehe, denn Marie Louise hasst Napoleon. Doch sie gebiert ihm einen Sohn, Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte, der als Napoleon II. Anspruch auf den Thron hat. Beim französischen Volk stösst Marie Louise nach anfänglicher Begeisterung auf Ablehnung. Als dann die ersten Niederlagen Napoleons auf dem Schlachtfeld beginnen, sind die Meinungen gegen Habsburg gemacht, dem Volk ist klar, wer daran „schuld“ ist..

Ab 1810 reift in Napoleon die Einsicht, dass die Kontinentalsperre nicht die gewünschte Wirkung zeigt, weil der Verbündete Russland sie nicht umsetzt. Im Sommer 1812 beschliesst er, Russland mit Waffengewalt zur Einhaltung der Kontinentalsperre zu zwingen. Mit seiner "Grande Armée", dem bisher grössten Heer der Geschichte, 560'000 Mann, 375'000 aus Frankreich, der Rest aus verbündeten Ländern, dringt Napoleon bis nach Moskau vor. Obwohl es nur eine grössere Schlacht gibt, überlebt lediglich gut die Hälfte der Armee diesen Gewaltmarsch. In Moskau geht die Katastrophe weiter. Der Zar, der sich nach Petersburg abgesetzt hat, weigert sich, Verhandlungen mit Napoleon aufzunehmen. Die Russen zünden Moskau an (Taktik der „verbrannten Erde“). Es ist Oktober, wertvolle Zeit verstreicht und der russische Winter bricht herein. Die Franzosen sind logistisch nicht auf den Winter vorbereitet, Napoleon hat mit einem weiteren Blitzsieg gerechnet. Ihnen bleibt nur der Rückzug. Von der ganzen Grossen Armee sind noch gut 100'000 Mann übrig. An der Beresina angelangt, staut sich der Zug. Pioniere müssen im eiskalten Strom  eine Brücke errichten. Zu diesem Zeitpunkt greifen die Russen an. Einige Verwegene, darunter auch ein Kontingent Schweizer, decken am Ostufer der Beresina den Übergang der Truppe. Von den 70'000 Mann an der Beresina überleben nur 40'000, viele sterben in den folgenden Tagen. In Wilna gelingt es den Franzosen nur mit Mühe, noch 3‘000 kampffähige Soldaten zusammenzustellen, die den weiteren Rückzug decken können. Ende des Jahres 1812 erreichen noch ca. 1'000 Mann mit 60 Pferden und 9 Geschützen die preussische Grenze. Das ist, was von der „Grande Armée“ übrig geblieben ist.



Die momentane Schwäche Napoleons ist für die preussischen Patrioten das Signal zur Erhebung. Aber auch an anderen Orten Deutschlands erhebt sich das Volk, vor allem junge Offiziere, Soldaten und Studenten, um das Joch der Franzosen abzuschütteln. Ihnen gesellt sich Russland zu. Noch zögern die europäischen Fürsten, sich offen gegen den mächtigen Kaiser zu erheben. England tritt in den Krieg ein und auch Österreich. In der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 erliegt Napoleon zum ersten Mal dem Bündnis der Gegenkräfte. Die Schlacht fordert 100'000 Tote und Verwundete. Napoleon gelingt noch der geordnete Rückzug, ihm ist aber klar, dass der Feind nun den Krieg nach Frankreich tragen wird. Und es sind nicht mehr nur die alten Feinde -, auch Würtemberg, Bayern und der Rheinbund gesellen sich - da sie den Kaiser nicht mehr fürchten müssen - zur "Grossen Allianz".

Napoleon hat noch ein anderes Problem: Ihm gehen die Soldaten aus. Er hat nur noch einen Jahrgang junger Rekruten in Reserve. Währenddessen dringen die fremden Truppen über den Rhein nach Frankreich vor. Allzu sorglos geht Napoleon mit der Nachricht um, dass die Koalitionsarmeen auf Paris vorrücken. Als er den Ernst der Lage realisiert, ist es zu spät. Paris hat schon kapituliert -, sein Bruder Joseph hat kapituliert!! Die Alliierten verlangen Napoleons bedingungslose Abdankung. Die Koalitionsmächte bieten ihm das Fürstentum Elba als Exil an. Napoleon versucht sich das Leben zu nehmen, aber das Gift, das er sich für den Russlandfeldzug bereitstellen lassen hat, hat seine Wirkung verloren. Napoleon geht es schlecht. Er rechtfertigt seine Taten, es fällt ihm schwer abzudanken, er ist nach wie vor überzeugt, zum Wohle Frankreichs zu handeln. Schliesslich verfasst er aber doch sein Abdankungsschreiben und macht sich hastig auf den Weg, Frankreich zu verlassen, nicht ohne sich vorher in bewegenden Worten von seiner alten Gardeverabschiedet zu haben.

Aufgaben und Recherchen
Schon die Heirat Napoleons mit Josephine war keine reine Liebesheirat, zwar liebte Napoleon die sechs Jahre ältere Frau, aber ihre Verschwendungssucht machte ihm zu schaffen. Dass es aber zum Bruch kam, hatte andere Gründe und die „Lösung“ des Problems war mehr als fragwürdig. Warum?
Was ist der Grund für den Überfall (ohne Kriegserklärung) Frankreichs auf seinen Verbündeten Russland? In welchem Jahr setzt Napoleon diesen Plan um und was ist sein Plan?
Ein Schweizer Truppenkontingent erwirbt sich an der Beresina eine traurige Berühmtheit. Ein Lied besingt noch heute den Heldenmut der Soldaten, die den Rückzug der Truppe decken. Wie heisst das Lied? Wie viele Menschenleben fordert alleine der Übertritt über die Beresina?
Was bleibt Ende 1812 von der einst grössten Armee der Geschichte von 560‘000 Mann (nach nur 6 Monaten) übrig?
Wie ist die „Niederlage“ Napoleons in Russland geschichtlich einzuschätzen?
Was sind die Folgen der Völkerschlacht von Leipzig 1813?
Was bedeutet die Abschiebung nach Elba für Napoleon? Warum und mit welchen Gefühlen nimmt er sie hin?
Umkreise nebenstehender Karte die Insel Elba und umschreibe geografisch möglichst genau, wo die Insel liegt!



 
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