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GS 4 - 1803 Die Schlacht um England

GESCHICHTE > Zweiter Weltkrieg


DER ZWEITE WELTKRIEG  GS 4 - 1803

Die Schlacht um England

Am 16. Juli 1940 gibt Hitler den Befehl für die Vorbereitung einer Landeoperation in England. General Halder erklärt Hitler, dass eine Landeoperation glatter Selbstmord sei. Hitler lässt einen neuen Plan erstellen. Hermann Göring, Chef der Luftwaffe, sieht das Problem nicht so eng. Das müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn seine siegreichen und wunderbaren „Jungs“ mit den modernsten Fliegern der Welt nicht innerhalb von 14 Tagen die Engländer „am Boden“ hätten.

Schon Mitte August muss Göring einsehen, dass es nicht nach seinen Vorstellungen geht. Die deutschen Verluste sind überraschend hoch. Erstmals wird die deutsche Luftwaffe auf die neue „Superwaffe“ der Engländer aufmerksam, das Radar (Radio detection and ranging). Überraschungsangriffe sind keine mehr möglich. Zwar können die Engländer die Angriffe auf London nicht verhindern, aber die Verluste der Deutschen bleiben auch nach mehrmaliger Änderung der Taktik gross. In einer einzigen Nacht machen sie die Stadt Coventry, 150 km nordwestlich von London, dem Erdboden gleich. Auch die Schäden in London sind riesig, doch sie vermögen die Londoner nicht zu zermürben. Die Deutschen haben den Durchhaltewillen Churchills unterschätzt. Nacht für Nacht greifen englische Bombengeschwader deutsche Invasionsschiffe und kriegstechnische Ziele auf den von Deutschen besetzten Gebieten an. In der Zwischenzeit macht die englische Rüstungsindustrie die englischen Materialverluste dauernd wieder wett. Im November 1940 gibt die US-Regierung, die sich noch nicht im Krieg befindet, England die Erlaubnis, einen Drittel der amerikanischen Rüstungsgüter aufzukaufen.

Inzwischen ist der Krieg um England auch zu einem Krieg der Wissenschafter geworden. Die deutschen erfinden ein neues Leitsystem für ihre Flugzeuge, den Engländern gelingt es, das System zu stören. Sowohl Göring wie der blitzsieggewohnte Hitler müssen einsehen, dass die Schlacht um England nicht zu gewinnen ist. Die Operation „Seelöwe“ wird auf unbestimmte Zeit verschoben.

Seit dem 10. Juni 1940 ist auch Italien in den Krieg eingetreten. Benito Mussolini, als grosschnäuziger Diktator Hitler nicht unähnlich, ist zwar ein williger, aber kein besonders effizienter Kriegspartner der Deutschen. Libyen ist zu der Zeit italienische Kolonie. Von hier beschliesst Mussolini am 13. September den Angriff auf die Engländer, die in Ägypten auf Grund eines Vertrages den Suez-Kanal bewachen. Dieser Kanal ist Englands wichtigste Wasserstrasse im Fernverkehr mit dem Osten. Das italienische Volk und auch die Soldaten lassen sich für diesen Krieg nicht begeistern, es ist nicht ihr Krieg. Gut 5 Monate später sind sie besiegt und Libyen ist in englischer Hand.

Hitler wittert nun eine Möglichkeit, doch noch mit den Engländern abzurechnen und schickt im März 1941 seinen erfahrenen General Erwin Rommel (Bild links), der den Zunamen „Wüstenfuchs“ bekommen wird, nach Afrika. Äusserst wirkungsvoll und listenreich – schrottreife italienische Lastwagen werden als Panzer drapiert und täuschen einen Angriff vor, während der richtige Angriff anderswo erfolgt – stösst Rommel gegen die englischen Linien vor. Bei Tobruk kommt der Angriff des deutschen Afrikakorps, das inzwischen durch Italiener verstärkt worden ist, ins Stocken. Tobruk wird von den besten Soldaten des britischen Empire (Australier, Neuseeländer, Engländer) gehalten. Sie werden trotz der deutschen Luftangriffe regelmässig vom Meer her versorgt. Sechs Monate dauert der Stellungskrieg, dann gehen die Engländer zu einem gut vorbereiteten Gegenangriff über. In einem verzweifelten Gegenzug gelingt es Rommel, am 21. Juni 1942 Tobruk zu erobern. Nun beschliesst er,  zum Suezkanal vorzustossen und die Lebensader Englands endgültig zu durchtrennen. Die Soldaten sind ihrem General bedingungslos ergeben. Alle Anstrengungen der Engländer, Rommel zu stoppen, fruchten nichts. Erst bei El Alamein, 100 km von Alexandria, kommt die Offensive erneut ins Stocken. Rommel erkrankt. Als er wieder an die Front zurückkehrt, sieht er sofort, dass hier nichts mehr zu machen ist. General Montgomery (Bild rechts) hat mit Rommels Methoden und einer erdrückenden Übermacht an Truppen bereits erste Siege errungen. Die Panzerschlacht vom 6. März 1943 wird zu Rommels bitterster Niederlage. Rommel flieht nach Berlin und erstattet dem Führer Bericht, dass der Krieg in Nordafrika nicht zu gewinnen ist.  Hitler will „Sieg oder Tod“. Rommel widersetzt sich. Hitler ist ausser sich. 130‘000 Deutsche gehen in englische Kriegsgefangenschaft. Nur die Beliebtheit Rommels bei der Bevölkerung und bei den Soldaten rettet dessen Leben.

Aufgaben und Recherchen
Wieso habe ich der letzten Lektion gesagt, das Engagement Englands in Frankreich sei problematisch gewesen?
Wann und wie begann der Luftkrieg um England, wie heisst er auf Englisch? Wann und wie endete er?
Wie verlief der Luftkrieg um England?
Was versteht man unter dem „Unternehmen Seelöwe“?
Hitler scheint selber nicht genau gewusst zu haben, was er in England wollte. Wahrscheinlich scheiterte letztlich das Un¬ter-nehmen Seelöwe am Unternehmen Barbarossa. Erkläre!
Wer war Winston Churchill?
Churchill war eine entschiedener Gegner der Appeasement-Politik. Erkläre, was das ist!
Die Engländer sind den Deutschen waffentechnisch unterlegen, trotzdem behaupten sie sich. Wie und warum?
Wie kommen die deutschen nach Nordafrika? Wie heisst der berühmte deutsche General, der schliesslich doch scheitert, sich aber den Respekt der eigenen Truppe und des Feindes erwirkt. Von wann bis wann dauert der Afrikakrieg?
Welcher General zwingt in welcher Schlacht Rommel und die Deutschen zum Rückzug?





 
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