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GS 4 - 1804 Balkan- und Russlandoffensive

GESCHICHTE > Zweiter Weltkrieg


DER ZWEITE WELTKRIEG   GS 4 - 1804

Die Balkan- und Russlandoffensive

Am 28. Oktober 1940 erfährt Hitler, dass Mussolini dabei ist, in Griechenland einzumarschieren. Hitler ist ausser sich. Eine Ausweitung des Krieges in dieses Gebiet liegt nicht in seinem Interesse. Aber Hitler kann den Duce nicht mehr zurückhalten. Innerlich kocht der Führer, aber er bleibt höflich. Was Hitler befürchtet hat, tritt schon bald ein, die Griechen drängen die Italiener zurück. Zudem besetzen die Engländer Kreta und richten Stützpunkte in Griechenland ein. Hitler sieht seine persönlichen Interessen an den rumänischen Erdölfeldern bedroht. Eine Bombardierung der Erdölfelder kann für Deutschland verheerende Folgen haben.

Ungarn, Bulgarien und Jugoslawien treten dem Dreimächtepakt (Deutschland, Italien, Japan) bei. Die jugoslawischen Unterzeichner des Paktes werden nach ihrer Rückkehr verhaftet. Ein Staatsstreich bringt eine Gesinnungswende. Auch in Bulgarien löst ein Staatsstreich eine deutschlandfeindliche Welle aus. Churchill wittert eine Chance und bedrängt die Türkei, in den Krieg gegen Deutschland einzutreten, die Türken lehnen ab.

Der Jugoslawienfeldzug, der am 6. April 1941 beginnt, ist nach weniger als zwei Wochen zu Ende. Zu gross sind die Gegensätze im Land, als dass sich ein gemeinsamer Widerstand gegen Deutschland organisieren liesse. Der Kampf um Griechenland ist heftiger. In der Metaxalinie besitzen die Griechen eine schwer bezwingbare Festungsanlage. Doch zeigt es sich, dass – wie schon bei der Maginotlinie – solche starren Befestigungen im Zeitalter des mit Panzern geführten Bewegungskrieges überholt sind. Die britischen Soldaten kämpfen tapfer, aber Churchill befiehlt ihnen, sich zurückzuziehen. Er will seine Truppen für den Entscheidungskampf schonen, eine Strategie, die vorerst verwundert, die sich aber später als richtig erweisen wird. So ist am 27. April 1941 fast ganz Griechenland von den Deutschen besetzt und der Krieg auf den Balkan beendet. Der Widerstand in Jugoslawien und Griechenland geht nun von Partisanenverbänden aus, die in der Bevölkerung grossen Rückhalt haben. In brutalen deutschen „Säuberungsaktionen“ kommen unzählige Zivilisten ums Leben.

Im Mai 1941 beginnt eine verlustreiche Schlacht um Kreta. In einer fast aussichtslosen Lage gelingt es deutschen Fallschirmjägern, das Blatt zu wenden. Ende Mai räumen die Briten die Insel. Der Preis an Menschen und Material für diesen Sieg ist aber sehr hoch.

Am 22. Juni 1941 stossen die Deutschen im "Unternehmen Barbarossa" auf einer Front von 1500 km Länge von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer gegen Russland vor. Die Heeresgruppe Nord mit dem Ziel Leningrad, die Heeresgruppe Mitte mit dem Ziel Moskau und die Heeresgruppe Süd mit dem Ziel Kiew in der Ukraine. Stalin und seine Rote Armee sind völlig überrascht. So geht der Feldzug flott voran. Für die Infanteristen, die zum grossen Teil zu Fuss vorrücken, bedeutet das eine gewaltige, unmenschliche Anstrengung.

Die Kesselschlacht, die die Deutschen in Polen perfektioniert haben, erweist sich in Russland ebenfalls als effizient. Sie entspricht dem Bewegungskrieg der Deutschen. Zuerst wird der Feind oder seine Stellung grossräumig umgangen. Dann zieht sich die Schlinge um den Feind zusammen und er wird von jedem Nachschub abgeschnitten. Der Ring kann je nach Bedürfnis und Notwendigkeit an gefährdeten Stellen verstärkt werden. Schliesslich werden Keile in den Kessel getrieben, die den grossen Kessel in kleinere aufspalten, bis der Feind aufgerieben ist. So wird Kiew im August 1941 genommen, Tausende Russen fallen, Hunderttausende gehen in Kriegsgefangenschaft.

Am 10. September 1941 steht die Heeresgruppe Nord vor Leningrad, die Heeresgruppe Mitte nähert sich anfangs Oktober Moskau. Der Führer in Berlin gibt die Weisung: „Keine Kapitulation!“ Leningrad und dessen Bevölkerung will er vom Erdboden verschwinden lassen. Am 3. Oktober prahlt Hitler in einer Rede an das Volk: „Der Gegner im Osten ist bereits gebrochen.“

Wie schon seinerzeit Napoleon, unterschätzt Hitler aber die Weiten Russlands. Schon beginnen die Herbstregen zu fallen. Im morastigen Boden bleibt die Offensive der Panzer stecken.


Aufgaben und Recherchen
Wieso ist der Griechenlandfeldzug nicht im Interesse Hitlers, wieso führt er in trotzdem?
Wieso drängt Mussolini in den Balkan und nach Griechenland?
Was sind die Folgen dieser missglückten Intervention in Südosteuropa?
Nenne drei Gründe, warum die deutschen den Krieg im Balkan gewinnen.
Wann beginnt die Russlandoffensive und unter welchem Namen?
Welche Kriegstaktik verhilft den Deutschen auch in Russland zu raschen Erfolgen? Erkläre!
Im September 1941 stehen die Truppen vor Leningrad, anfangs Oktober vor Moskau. Als geschichtlich gebildeter Bezirksschüler bist du schon jetzt in der Lage eine Prognose zum weiteren Kriegsverlauf zu stellen. Wie sieht es aus?
Spätestens aus der Führerorder für Leningrad wird klar, was er plant und als was für ein Krieg der Russlandfeldzug ausgelegt ist, nämlich?


 
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