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GS 4 - 1805 Stalingrad - Die Wende

GESCHICHTE > Zweiter Weltkrieg


DER ZWEITE WELTKRIEG   GS 4 - 1805

Stalingrad - die Wende

Am 10. Oktober 1941 beginnt die Schlacht um Moskau. Sie dauert zwei Monate und bringt beiden Seiten enorme Verluste. Die Leiden sind unvorstellbar. Bis 1. Dezember geraten fast 4 Millionen Sowjetrussen in Kriegsgefangenschaft, 21‘391 Panzer und 32‘541 Geschütze werden erbeutet oder vernichtet, 17‘322 Flugzeuge am Boden zerstört oder abgeschossen. Die Deutschen fragen sich, woher Stalin die immer neuen Reserven holt. Zudem hat der russische Winter eingesetzt. Die deutschen Soldaten sind nicht für einen Winterkrieg gerüstet. Die Offensive kommt ins Stocken, der Nachschub bricht zusammen und die Deutschen werden immer mehr in einen defensiven Stellungskrieg gedrängt.

Stalingrad (heute Wolgograd) liegt 1075 km südöstlich von Moskau am rechten Ufer der Wolga. Hier beginnt im August 1942 der Angriff der deutschen 6. Armee. Sie stossen auf erbitterten Widerstand der Roten Armee. Im November drohen die Russen die Armee einzukesseln. Die Schlacht um Stalingrad wird zum Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges. General Paulus ersucht Hitler, seine Armee mangels Nachschub aus dem Kessel herausnehmen zu dürfen. Hitler befiehlt standzuhalten und verspricht Verstärkung und Nachschub. Dem Entsatzheer gelingt es nicht, bis nach Stalingrad vorzudringen. Der Kessel schliesst sich ab Ende Dezember 1942 und eine mörderische Häuserschlacht beginnt (Bild rechts). Zweimal bieten die Russen einen ehrenhaften Abzug an. Hitler befielt, bis zum letzten Mann und bis zur letzten Patrone durchzuhalten. Am 2. Februar 1943 kapituliert die deutsche Armee in Stalingrad. Ins Führerhauptquartier wird telegrafiert, die 6. Armee habe bis zum letzten Mann und zur letzten Patrone gekämpft. Nun schleppen sich 91‘000 Mann der einst 285‘000 zählenden Armee, darunter 24 Generäle, bei -24 Grad  halb verhungert und erfroren, viele verletzt und psychisch gebrochen in die Kriegsgefangenenlager  nach Sibirien. Nur gut 5‘000 von ihnen werden die Heimat je wiedersehen. 29‘000 Schwerverwundete werden auf dem Luftweg evakuiert. Die Niederlage ist komplett.

Da von der Front keine Siegesmeldungen mehr kommen, befürchtet Hitler ein Nachlassen des Wehrwillens bei der Bevölkerung. Es ist Joseph Goebbels Auftrag, die blinde Begeisterung des Volkes für seinen Führer wach zu halten. In einer Grosskundgebung im Berliner Sportpalast am 18. Februar 1943 mit einer sorgfältig ausgewählten Teilnehmerschaft  gaukelt er dem restlichen Deutschland Einigkeit und ungebrochene Führertreue vor. Schon fast apokalyptisch visionär formuliert er die Frage: „Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt vorstellen können?“ Frenetischer Beifall begleitet diese Worte. Und was die Deutschen zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Sie applaudieren ihrem eigenen bitteren Untergang.

Inzwischen sind die Alliierten nicht untätig geblieben. Am 7. Dezember 1941 überfallen die mit Deutschland verbündeten Japaner Pearl Harbor (Bild links). Für Europa bleibt dieses Ereignis direkt ohne grosse Bedeutung, doch markiert es den Kriegseintritt der USA auf der Seite der Alliierten. Ab 1942 greifen US-Bomber immer wieder deutsche Ziele an. Besonders über deutschem Gebiet erleiden sie grosse Verluste durch die Fliegerabwehr.




Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt (Bild rechts) und Churchill verstehen sich blendend. Obwohl es in Amerika ein Neutralitätsgesetz gibt, findet Roosevelt immer wieder Möglichkeiten, England zu helfen. Nach Pearl Harbour sind sich auch die Amerikaner einig: Zuerst gilt es, Deutschland zu besiegen, dann Japan. Roosevelt geniesst in der Bevölkerung dermassen Rückhalt, dass er 1944 für eine vierte Amtsperiode gewählt wird. Trotz der grossen Beanspruchung als Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Regierungschef verliert er die grossen Linien seiner Politik nie aus den Augen und ist England ein wirkungsvoller Kriegspartner. Allerdings bezahlt er sein Engagement mit seiner Gesundheit.

Aufgaben und Recherchen
Wann beginnt die Schlacht um Moskau. Welche Probleme ergeben sich für die Deutschen?
Wodurch werden die Deutschen werden in diesem Feldzug überrascht und stossen praktisch an die Grenzen des Machbaren?
Die Entscheidung fällt einmal mehr (wie schon bei Napoleon) nicht in Moskau. Wo fällt sie, wer ist daran beteiligt, wie heisst der verantwortliche General? Was passiert?
Wie heisst die Stadt, die den deutschen Untergang einleitet, heute?
Wie viele deutsche Soldaten überleben das Desaster? Was ist ihr Schicksal?
Im Dezember 1941 eröffnet sich eine neue Front. Wer ist besonders davon betroffen? Welches Ereignis zeitigt den Beginn des Pazifikkrieges, wer ist „an der Seite Deutschlands“ daran beteiligt und warum?
Was sind die innenpolitischen Folgen des gescheiterten Russlandfeldzuges?
Was sind die Folgen des Kriegseintritts der USA für Deutschland?
Roosevelt setzt sich mit seiner Intervention über einen wichtigen amerikanischen Grundsatz hinweg. Trotzdem geniesst er in der Bevölkerung breiten Rückhalt und wird sogar in eine vierte Amtsperiode gewählt. Welches Prinzip verletzt Roosevelt gezielt, um England zu helfen? Worum geht es?


 
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