Märchen - Sage - Legende - Fabel
Gemeinsamkeit: Alle vier sind als literarische Gattung epische Kurzformen
Märchen und Sage
urspr. mündliche Überlieferung
In beiden spielen oft geheimnisvolle Mächte mit
urspr. Verfasser unbekannt (ausser beim Kunstmärchen)
fliessender Übergang Märchen - Sage
Unterschied: Märchen Sage
(von Mär = Nachricht) (von Saga = Gesagtes)
Typen (gut / böse) Personen
frei erfunden geschichtlicher Hintergrund
„innere Wahrheit“ oft ätiologisch („erklärend“)
zeitl. unbestimmt („Es war einmal…“) zeitl. ± bestimmt
örtl. unbestimmt („Hinter den 7 Bergen…“) örtl. ± bestimmt
Wir unterscheiden:
- Volksmärchen - Im Volk seit langer Zeit erzählt und später aufgeschrieben
(z. B. Gebrüder Grimm)
- Kunstmärchen - Von Schriftstellern verfasst (z. B. Hans Christian Andersen)
- Heldenepos (meist Gedichtform) oder Heldensagen
- Herkunftssage (ätiologisch)
- Natursage
- Mythos (Ursprungssagen von Göttern und Menschen)
Zu den epischen Kurzformen gehören weiter:
Legende (= die zu Lesende)
Meist eine Erzählung über Leben und Tod eines/einer Heiligen, mit wahrem Kern aber mit viel Phantasie erzählt. Auch Legenden haben oft einen ätiologischen Hintergrund.
Fabel (= Erzählung)
In Prosa oder Versen verfasste kürzere Erzählung mit lehrhaftem Charakter, wobei oft Tiere (es können auch Pflanzen oder Gegenstände sein) die Rolle bestimmter Menschen bzw. Menschentypen übernehmen. In der Fabel herrscht eine Einheit von Ort, Zeit und Handlung.
antiker Fabeldichter: Äsop
neuzeitlicher Fabeldichter: La Fontaine