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Merkurtransit

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MERKUR-TRANSIT

„Transit“ nennen wir das Vorüberziehen eines Planeten vor der Sonnenscheibe. Mit geeigneten Instrumenten (siehe roter Kasten rechts oben) lässt sich dann der Planet als schwarze Kreisfläche vor der Sonne ausmachen. Für uns kommen nur zwei Planeten in Frage, die vor der Sonne vorüberziehen können, Merkur und Venus (die „inneren“ Planeten [von der Erde aus gesehen]).

Ein spezieller Fall eines „Transits“ ist der des Mondes vor der Sonne. Da sich die Mondscheibe in einer Distanz befindet, die es ihr erlaubt bei ihrer Grösse die Sonne fast oder manchmal ganz (total) abzudecken, sprechen wir hier von einer „Sonnenfinsternis“ (der Mond deckt die Sonne ab!).

Transite bzw. Sonnenfinsternisse sind relativ selten, weil die Bahnen der Planeten (oder des Mondes) gegenüber der Erdbahn geneigt sind. Die Sonne hat einen scheinbaren Durchmesser von nur einem halben Winkelgrad (30 Winkelminuten) am Himmel. Zu Transiten oder Finsternissen kommt es nur, wenn die Planeten (oder der Mond) innerhalb dieser 30 Winkelminuten auf einer Linie stehen. Das ist nur in unmittelbarer Nähe der Knoten (auf- oder ansteigend) der Bahnen der beiden Himmelskörper der Fall.



Solche Planetentransite sind eine Methode, um bei fernen Sternen Planeten nachzuweisen. Zwar sind sie dort draussen im Weltall nicht direkt beobachtbar, aber die Transite beeinflussen die Leuchtkurve eines Sterns. Ein Transit macht sich durch ein kleineres oder grösseres Abfallen der Lichtkurve bemerkbar.



Der Merkurtransit vom 9. Mai 2016 verlief für mich in „typischer Schweizerland-Manier“. Nach einem hoffnungsvollen Lichtblick am Mittag stellte ich das Fernrohr auf. Pünktlich auf den Transitbeginn 13.12 Uhr überzog sich der Himmel mit dichten Wolken. Durch ein Wolkenfenster hatte ich 13.15 Uhr für ca. 20 Sekunden einen Blick auf den Merkur, der sich im Fernrohr von rechts (Umkehrlinse) in die Sonnenscheibe schob, auf der auch einige schöne Sonnenflecken thronten. Dann machte der Himmel konsequent zu, und das bis am Abend, wo ich die Sonne im Westen nicht mehr beobachten konnte, da ich von meinem Balkon aus nur Südostsicht habe. Glücklicherweise habe ich in der Zwischenzeit - nicht zuletzt wegen der Astronomie - gelernt, mit Frustrationen umzugehen. Nun, ich werde am 11. November 2019 meine nächste Chance haben!



Mehr Glück hatte wieder einmal mein Kollege und Präsident der Astronomischen Vereinigung AVA, Jonas Schenker. Ihm gelang diese wirklich atemberaubend scharfe Aufnahme an einem Herschel-Keil (spezielles optisches Prisma zur Sonnenbeobachtung) mit einer Belichtungszeit von nur 1/8'000 s, so dass die Luftunruhe praktisch "eingefroren" wurde.



Meine „Sonnenausrüstung“:

Celestron Sky Scout 90/660 (F7) mit Seymour SF425-Sonnenfilter (orange) in der Blende und Coronado PST 40/400 (F10) auf einer Vixen GPD2-Montierung (Deutsche Montierung).

Obwohl das Coronado PST ok ist, würde ich heute eine Lösung mit einem DayStar QUARK H-alpha Chromospäre-Sonnenokular direkt an meinen Sky Scout anstreben. Leider ist dieses erst auf den Markt gekommen, als ich mein PST schon hatte. Das Problem ist, dass das PST bei einer Vergrösserung von 80x an seine Grenzen stösst. Und es ist nun einmal so, hat man etwas, kommt bald der Wunsch nach mehr!





 
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