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Mein Grösster: Al Haggounia 001 (Libyen, Fund 2006), (fossiler) Enstatit EL3, 1'002 g
Mein Kleinster: Nakhla Ma, marsischer Nakhlit, (Ägypten, Fall 1911), 0,008 g
Mein Teuerster: NWA 5000 Lun, lunare Hochland-Brekzie (Gabbro), 0,612 g
Meteoriten sammeln I
Für Astronomie interessiere ich mich schon seit dem 14. Lebensjahr. Das Sammeln von „Himmelssteinen“ lag aber in so weiter Ferne, dass ich nie zu träumen gewagt hätte, jemals ein so seltenes Objekt zu besitzen.
Ich erinnere mich, wie ich im Alter von ca. 17 Jahren vor einer Vitrine im Verkehrshaus Luzern stand, wo einige winzige Meteoriten – ich glaube aus der Antarktis - angeboten wurden. Um die 300 Franken kostete damals ein solches Stück, eine für mich als Physiklaborant-Lehrling unerschwingliche Summe.
Vor drei Jahren – fast 40 Jahre später und zum Bezirksschullehrer gereift - erinnerte ich mich plötzlich wieder an dieses Erlebnis zurück und beschloss, mir meinen Jugendtraum zu erfüllen und so ein „himmlisches Stück“ zu kaufen. Inzwischen hatte ich erfahren, dass Meteoriten nicht nur im Internet angeboten werden, sondern dass Meteoritenhändler ganz wesentlich an der Erfolgsstory von Ebay mitbeteiligt gewesen sind.
So begann das, was bei mir inzwischen auf eine Sammlung von über 600 Meteoriten und Meteoritenproben angewachsen ist. Dabei besitze ich heute Belegstücke für die meisten Klassen von Meteoriten, mit Ausnahme einiger ganz seltener. Mein schwerstes Stück wiegt etwas über ein Kilo (das hat auch mit dem Platz zu tun, der mir für die Aufbewahrung zur Verfügung steht), das leichteste ist eine Mikroprobe eines berühmten historischen Marsmeteoriten (Nakhla, Ägypten), der 8 mg wiegt und für dessen Betrachtung ich eine Stereo-Lupe brauche. Ihm soll übrigens beim Fall ein Hund zum Opfer gefallen sein, aber das sieht man bei der Grösse nicht mehr. Meine günstigsten Stücke sind unklassifizierte Stücke aus der Sahara (NWAxxxx oder UNWA), mein teuerstes wird gegenwärtig zwischen 800 - 1'600 $ pro Gramm gehandelt und stammt vom Mond. Dank einer günstigen Internetauktion habe ich meine 0,6 Gramm zu einem "Schnäppchenpreis" erwerben können.
"Bescheidenheit ist eine Zier ", heisst ein altes Sprichwort, dem ich bei meiner Sammlung von Meteoriten aus nicht ganz uneigennützigen Motiven folge. Meteoriten können schnell ungeheuer ins Geld gehen. Und schliesslich möchte ich bei meinem Hobby nicht verhungern. So gehört zu diesem Hobby ein vernünftiges Budget, das in meinem Fall von vorneherein schon ausschliesst, dass ich Punkto Meteoritensammeln in der "Oberliga" mitspielen kann. Konkreter gesagt: Der Mondmeteorit, der vor einiger Zeit im Internet für 25 Millionen Dollar angeboten wurde, wird für mich wohl bis auf Weiteres unerreichbar bleiben.
Wer aber etwas Geduld hat und Zeit, im Internet zu steigern, kann manchmal zu ganz vernünftigen Preisen zu einem ganz vernünftigen Stück Weltraummaterie kommen. Andere Quellen sind Meteoritenbörsen. Wichtig ist einfach, dass man sich an seriöse Händler hält. Meteoriten aus China sind zwar recht günstig, aber nicht immer das, was sie vorgeben zu sein. Und es gibt so viele falsche Meteoriten, die wie echte aussehen, dass der Laie schnell einmal überfordert ist, zumal er ja das Stück erst nach erfolgter Bezahlung in der Hand hält. Eine gewisse Sicherheit bieten Händler, die IMCA-zertifiziert sind (International Meteorite Collector Association). Diese Händler besitzen eine IMCA-Nummer und diese kann im Verzeichnis der Vereinigung identifiziert werden. Wenn Händler ihre Echtheitszerifikate mit ihrer IMCA-Nummer abgeben, kann man davon ausgehen, dass das, was man in der Hand hält auch das ist, was auf dem Zettel steht, denn die Händler kontrollieren sich gegenseitig und haben ein existenzielles Interesse, dass sich in ihren Reihen keine "faulen Eier" befinden.
Anhand der Member No. lässt sich der Verkäufer auf der Homepage der IMCA unter "Member List" identifizieren.