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Mein selbst gebasteltes 1 cm3-Mass liefert eine gut untersuchbare Menge pro Arbeitsgang und lässt erst noch statistische Rückschlüsse zu.
Da sind ja schon die ersten Kandidaten. Ich mache die Untersuchung mit V = 10x und eine Nachuntersuchung mit V = 30x. Es ist immer wieder erstaunlich, was man beim ersten Mal übersehen hat!
So unterschiedlich können nichtmetallische Mikrometeoriten sein, auch wenn ihre Form meist kugelig ist. Hie und da gibt es aufgebrochene Kügelchen, die einen Blick ins blasige Innere des Mikrometeoriten erlauben.
Das ist eine Vergrösserung des Stücks, das im Bild darüber am unteren Bildrand links liegt. Auffällig, die marmorierte Oberfläche. Auch in diesem Stück steckt ein metallischer Mikrometeorit in der Oberfläche. Etwas oberhalb der Mitte ist er deutlich zu sehen.
Mikrometeoriten
Nichtmetallische Mikrometeoriten
Ausrüstung für die Jagd nach nichtmetallischen Mikrometeoriten
Die Ausrüstung und das Vorgehen ist ähnlich wie bei den Metallkügelchen. Allerdings lassen sich nichtmetallische Mikrometeoriten nicht magnetisch suchen, sie müssen visuell herausgesucht und geborgen werden.
Etwas salopp gesagt heisst das, zu metallischen Mikrometeoriten komme ich auch, wenn ich mehr oder weniger zufällig in meiner Probe herumstochere. Zwar ist das Wenigste, was an der Nadel hängen bleibt, meteoritischen Ursprungs, aber in einem Abstrich der Nadelspitze finde ich i.d.R. problemlos, wonach ich suche.
Bei der Suche nach nichtmetallischen Mikrometeoriten braucht es etwas mehr Systematik. Habe ich dann ein Kügelchen gefunden, kommt das Problem der Bergung. Gängige Pinzetten sind meist viel zu grob. Was von Auge noch als sehr spitz eingestuft wird, wird bei einer 30-fachen Vergrösserung zu einem klobigen Monstrum. Mikropinzetten bekommt man in Läden für medizinischen Bedarf (oder im Internet). Sie erfüllen den Dienst schon ganz gut, kommen aber auch an ihre Grenzen. Besonders lästig ist, wenn sie zusätzlich magnetisch sind. Oft bleibt dann alles andere an ihnen hängen, nur nicht das Kügelchen, das ich möchte.
Mit etwas Glück haftet das Kügelchen durch Adhäsionskräfte (molekulare Anziehungskräfte) an einer Nadel, aber Garantie gibt es keine dafür und so sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, wie man das kleine Ding aus der Probe heraus bekommt.
Details zum Vorgehen
Ich verbinde die Suche nach metallischen und nichtmetallischen Meteoriten, indem ich für das folgende Prozedere eine magnetische Nadel nehme, die ich in regelmässigen Abständen an meinen vorbereiteten klebrigen Probenträger (Kartonstreifen oder Präparateglas mit doppelseitigem Klebeband)
abstreife. Die metallischen Mikrometeoriten suche ich nachher aus meinen Abstrichen heraus.
Ich nehme grundsätzlich 1 cm3-Proben, um nachher auch Aussagen zur statistischen Häufigkeit dieser Meteoriten machen zu können. Ausserdem ist es ungünstig, zu viel Material auf einmal zu untersuchen, da die kleinen Meteoriten leicht im Sand "untergehen".
Ich lege die Probe unter das Stereomikroskop und beginne, mit der magnetischen Nadel langsam die Flanken des "Berges" abzutragen. Wie gesagt, streiche ich das, was an der Nadel hängen bleibt von Zeit zu Zeit für spätere Untersuchungen ab.
Habe ich nichtmetallische Mikrometeoriten gefunden, versuche ich sie freizulegen, damit ich sie mit der Pinzette fassen kann. Die kleinen Sphären (Kugeln), oft mit einer marmorierten, undurchsichtigen Oberfläche, manchmal einfarbig, schwarz oder weiss oder irgendwie "getönt" erinnern mich oft an ferne Planeten. Sogar "Krater" sind manchmal darauf zu finden. Sehr hübsch und praktisch durchscheinend sind die silikatischen Mikrometeoriten (Tektit-Gläser). Oft sind auch sie getönt, was auf verschiedene anorganische Einschlüsse schliessen lässt. Ganz hübsch und keine Seltenheit sind solche, auf deren Oberfläche sich zusätzlich ein metallischer Mikrometeorit festgesetzt hat. Hier werden auch erstmals die Grössenverhältnisse sichtbar.
Die gefundenen nichtmetallischen Mikrometeoriten "lagere" ich vorübergehend in einem Uhrmacherglas oder einer kleinen Schale, bevor ich sie am Schluss alle in meine Präparatebox überführe, wo sie endgültig gelagert werden.
Jeder halbe Quadratzentimeter (5 x 5 mm) beinhaltet die Ausbeute einer 1 cm3-Probe. Unten im Quadrat bringe ich noch die Teilchen an, die nicht die typische Form haben, von denen ich aber den Verdacht habe, sie könnten trotzdem Mikrometeoriten sein. Diese werden später noch näher angeschaut. Der Punkt hat nur die Funktion, die linke obere Ecke anzuzeigen, damit ich später die einzelnen Quadrate den einzelnen Proben zuordnen kann. Hier sind nochmals die Grössenverhältnisse metallischer (rechts) zu nichtmetallischen Mikrometeoriten sichtbar.