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Partikel

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Die Partikeln      (Singular: Die Partikel)

In einigen Grammatiken werden die

- Adverbien:           öfter, dort, hinten, vorn, gern, leider, sofort, lieber....
- Präpositionen:    zwischen, auf, bei, mit, wegen, durch, zu, hinter, vor, ....
- Konjunktionen:  und, dass, weil, denn, sowie, oder, aber, als....
- Interjektionen:   oh, aua, judihui, uf, pfui, o la la, hm, ....

unter dem Begriff "Partikeln" zusammengefasst.

Gemeinsam ist diesen vier Wortarten, dass sie nicht veränderlich, d.h. weder konjugierbar noch deklinierbar sind (man sagt auch: "nicht flektierbar").

Adverbien

Adverbien müssen gegen Adjektive abgegrenzt werden. Dies tun wir durch die "Attributprobe" (Adjektivprobe).

Adverbien sind nicht fallbestimmend!

Adverbien haben folgende (Haupt-) Aussagerichtungen:

-    Ort (wo?)
-    Zeit (wann?)
-    Art und Weise  (wie?)
-    Grund (warum?)

Adverbien beziehen sich - wie der Name sagt - auf Verben. Sie lassen sich (ein Beispiel) in dieses Kästchen setzen:

z. B.   Er arbeitet                     ....           


Präpositionen

Präpositionen sind fallbestimmend!

Präpositionen lassen sich in dieses Kästchen setzen:

z. B.   Er arbeitet mit   (wem?)
                       ....    für   (wen?)

Präpositionen ziehen einen Akkusativ oder einen Dativ nach sich, seltener (aber das ergibt die Problemfälle) einen Genitiv.

z. B. Er reist aufgrund (wessen?)

Der Genitiv ist in weiten Teilen des deutschen Sprachraums am Verschwinden und wird durch den Dativ ersetzt. Das heisst aber nicht, dass diese eigenmächtige Einführung des Dativs beim Genitiv grammatikalisch richtig wäre. Es gibt Präpositionen, die nach wie vor mit dem Genitiv geschrieben werden müssen!

Einige wichtige Präpositionen die nach wie vor den Genitiv verlangen

abseits / abzüglich / angesichts / anhand / anlässlich / anstatt / aufgrund / ausserhalb / dank / diesseits / einschliesslich / hinsichtlich / infolge / inmitten / innerhalb / innert / kraft / längs / laut / mangels / mittels / oberhalb / punkto / seitlich / statt / trotz / ungeachtet / unterhalb / unweit / vorbehaltlich / während / wegen / zugunsten / zuhanden / zulasten / zuzüglich / zwecks ...


Konjunktionen

Konjunktionen verbinden Wörter, Satzteile, Sätze und sind nicht fallbestimmend.

Konjunktionen sind mit den Adverbien verwandt, d.h. sie haben die gleichen Aussagerichtungen wie Adverbien. Ihre Funktion ist aber, Wörter oder Sätze miteinander zu verbinden.

Dabei unterscheiden wir:

Nebenordnende Konjunktionen: z. B. und / oder / sowie / dann / aber / doch / ...

Nebenornende Konjunktionen verbinden Gleiches mit Gleichem, gleichartige Wörter (z. B. Nomen) untereinander, Hauptsätze mit Hauptsätzen, Nebensätze mit Nebensätzen... Gleichartige Sätze werden i. d. R. durch Komma voneinander getrennt, "und", "oder" und "sowie" ersetzen aber i. d. R. das Komma!

Unterordnende Konjunktionen:  z. B. dass / weil / bis / damit / obgleich / solange / statt / wo /...

Unterornende Konjunktionen verbinden Ungleiches, z. B. Hauptsätz mit Nebensätzen. Konjunktionen leiten die sog. Konjunktionalsätze (eine Art von Nebensätzen) ein! Diese Konjunktionalsätze sind als Nebensätze von einem Hauptsatz abhängig und können nicht alleine stehen! Sie werden durch Komma vom Hauptsatz abgetrennt.

Interjektionen

Interjektionen Ausrufe, sie folgen keinen festen Regeln


Besonderheiten

Sprache ist kein Uhrwerk, deshalb versagen Proben hie und da, weil die Partikel einer hier nicht genannten (und auch nicht näher zu nennenden) Untergruppe angehört. Aber in etwa 95% der Fälle funktioniert die Zuordnung nach obigem Schema.

Achtung!

Nicht immer ist die Zuordnung einzelner Partikeln von der Form her möglich (Gleiche Wörter sind nicht immer das Gleiche!), vielmehr muss jedes Mal geschaut werden, welche Funktion die Partikel im Satz hat.

z. B.     Während des Essens wird geschwiegen.                   (Präposition mit Genitiv)
           Er wirft Nahrung weg, während andere hungern.   (Konjunktion)

Partikel dürfen also nicht stur formal bestimmt werden. Was sie sind, ergibt sich oft erst aus dem Zusammenhang.

z. B.      Ich schätze ihn als Freund.                                           (Präposition m. Akk.)
             Ich freute mich, als er kam.                                         (Konjunktion)

            Er liebte ihn wie einen Sohn.                                       (Präposition m. Akk.)
           Er wusste nicht, wie er hierher gekommen war.      (Konjunktion)
           Wie spät ist es?                                                               (Fragepronomen)

           Er kam während des Semesters.                                  (Präposition m. Gen.)
           Er kam, während die anderen noch schliefen.          (Konjunktion)

          Ich kenne ihn seit langem.                                             (Präposition m. Dat.)
          Ich kenne ihn, seit er in die Schule ging.                     (Konjunktion)

         Er wartete, bis es dunkel war.                                       (Konjunktion)
         Er wartete bis Dienstag.                                                  (Präposition mit Akk.)

         Er ging nicht aus, da es regnete.                                   (Konjunktion)
         Wenn ich ihn brauchte, war er da.                               (Adverb)

        Er versuchte es, allein es gelang ihm nicht.                (Konjunktion)
        Er war gerne allein.                                                          (Adverb)


 
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