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Ptolemäus Text

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Claudius Ptolemäus       [ä und u getrennt aussprechen!]

(um 100 – 160 n.Chr.; Alexandria / Ägypten)

Ptolemäus war vielleicht nicht der wichtigste, aber er war der einflussreichste Astronom der Antike. Daneben war er Mathematiker, Geograf, Astrologe, Musiktheoretiker und Philosoph. Auf ihn geht das geozentrische (mit der Erde im Zentrum)  „ptolemäische Weltbild“ zurück, das praktisch im ganzen Mittelalter Gültigkeit hatte.

Wir neigen heute dazu, das ptolemäische Weltbild mit der Erde im Zentrum als „falsch“ zu bezeichnen. Seit Einstein wissen wir aber, dass Raum und Zeit relativ sind, d.h. dass Raum und Zeit vom „Standpunkt“ abhängig sind. Aus dieser Sicht ist es durchaus berechtigt, sich selber und damit die Erde in dem Mittelpunkt der Betrachtungen zu stellen. Das schafft jedoch spätestens dann Probleme, wenn man davon ausgeht, dass sich die Planeten auf Kreisbahnen (was ja letztlich ebenfalls nicht ganz stimmt) bewegen sollen, denn das tun sie in diesem Weltbild nicht! Diese „Epizyklen“, die Bahnen der Planeten auf ihren Bahnen, bereiteten den Astronomen bis ins 15. Jahrhundert hinein einiges Kopfzerbrechen. Punkto Distanz der Sonne zur Erde und der Distanz der Fixsterne war Ptolemäus auch noch weit weg von der Wirklichkeit.

Die ptolemäische Weltkarte zeigt die Welt, die damals bekannt war. Diese erstreckte sich nicht weit über den Westrand Europas und Nordafrikas. Im Osten ging sie etwa bis Indien. Beim Gradnetz, das er über seine Karte legte, gelten die Breitenkreise zwischen 0° am Äquator und ±90° an den Polen noch heute. Ausserdem verarbeitete er in seiner Karte einen hypothetischen Südkontinent (Terra australis). Ptolemäus war bekannt, dass die Erde eine Kugel war. Zur Angabe des Erdumfangs verwendete er allerdings die falschen Angaben von Poseidonios  (135 - 51 v. Chr.), statt die ziemlich genauen von Eratosthenes (zw. 276 und 273 - um 194 v. Chr). Dadurch fehlten dem wahren Erdumfang bis zur Zeit Kolumbus‘ rund 30‘000 km.

 
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