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Saubere Wort- und Satzanalyse

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Saubere Wortanalyse

In der Wortanalyse wird jedes Wort eines Satzes für sich bestimmt. Bei mehrteiligen Verbformen kann es sinnvoll sein, eine verbale Klammer zu machen, da der infinite Verbteil oft ans hinterste Ende des Satzes rutscht.

Nomen:       Sie werden i. d. R. nach Genus/Numerus/Kasus bestimmt
Verben:       Sie werden i. d. R. nach Person/Numerus/Tempus bestimmt
                     (es können - wenn verlangt - noch Modus und Genus verbi dazukommen!)
Pronomen: Sie werden nach ihrer Art bestimmt (zu den Pronomen gehören auch die Artikel)
Adjektive:   Sie werden i. d. R. nicht näher bestimmt (allenfalls ist die Steigerungsstufe gefragt)
Partikel:      Sie werden nach Präpositionen (mit Fall), Konjunktionen oder Adverbien bestimmt)
                    Adverbien brauchst du nicht näher zu kennen, die andern beiden aber schon!)

Nähere Angaben zu den Wortarten findest du in den entsprechenden Kapiteln des Merkhefts!

Wenn du Abkürzungen verwendest, müssen sie eindeutig und grammatikalisch richtig sein (sing. / pl. wird meist adjektivisch gebraucht, also Kleinschreibung, Dat. /Akk. sind auf jeden Fall Nomen, also Grossschreibung! Die lateinischen Begriffe sind vorzuziehen, z. B.  f / m / n für den Genus, auch hier können die Bezeichnungen adjektivisch gebraucht werden (also kleingeschrieben).

Beispiel einer sauberen Wortanalyse:



Saubere Satzanalyse

In der Satzanalyse werden die Glieder eines Satzes bestimmt. Kriterium, ob es sich bei einem Wort / einer Wortgruppe um ein eigenständiges Satzglied handelt, ist die Verschiebeprobe. Ein Satzglied muss im Satz verschiebbar sein, ohne dass sich die Bedeutung des Satzes ändert.

Achtung! Die Begriffe „Satzglieder“ und „Gliedsätze“ sind nicht identisch!

Kommaregel: Gliedsätze werden i. d. R. durch Komma abgetrennt, nicht aber Satzglieder!

Als Satzglieder bestimmt werden:

Subjekt:           Es wird durch die Verbale Wortkette oder die Wer-Frage bestimmt.
                         Es steht also immer im Nominativ und nennt i. d. R. den „Täter“

Verbaler Teil: Er ist eigentlich kein Satzglied, sondern der „Körper des Satzes“, an dem die Satzglieder hängen.
                         (Das unterscheidet den Begriff "verbaler Teil" vom Begriff "Prädikat". Inhaltlich sind beide gleich.

Objekt:            Es stellt im Satz das „Opfer“ dar; kann im Genitiv (selten), Dativ oder Akkusativ stehen.
                       Der Fall muss genannt werden, also z. B. „Dativobjekt“.

Adverbialen:  Sie bestimmen örtliche, zeitliche Gegebenheiten, Arten und Weisen oder Gründe.
                        Sie entsprechen in der Wortlehre den Adverbien, dürfen aber nicht vermischt werden!
                        (Adverbien ≠ Adverbialen!!!)
                        Adverbialen müssen nicht näher bestimmt werden.

Präpokasus:  Alle Satzglieder, die mit einer Präposition eingeleitet werden, werden bei uns unter dem Begriff „Präpokasus“ zusammengefasst.
                       Dabei wird das Wort „-kasus“ mit dem entsprechenden Fall ergänzt, also z. B. „Präpoakkusativ“.

                      Der Begriff "Präpokasus" geht noch auf die Grammatik von Hans Glinz (1913 - 2008) zurück,
                      der den Schwerpunkt auf das Erkennen fallbestimmender Wörter (Präpositionen) gelegt hat.
                      Für Schüler ist das praktisch, weil sie einerseits diese wichtigen Wörter erkennen müssen,
                      sich andererseits aber keine Gedanken zu machen brauchen, ob das Satzglied mit Präposition
                      ein Präpositionalobjekt oder eine Adverbiale ist.

                      Was sie allerdings trotzdem unterscheiden können müssen, sind Präpositionen in Satzgliedern
                      (Präpokasus) oder in Attributen (attributiver Präpokasus)!

Attribute

Zur Satzanalyse gehört auch die Bestimmung der Attribute (Beifügungen). Attribute sind keine Satzglieder, sondern Teile von Satzgliedern! Sie dürfen nicht mit den Satzgliedern vermischt werden und werden deshalb am besten auf einer separaten Zeile bestimmt!

An Attributen bestimmen wir:

adjektivische Attribute:              Adjektive zur näheren Bezeichnung des Aussagekerns.

Genitivattribute:                          Aussageergänzungen im Genitiv.

attributive Präpokasus:              Aussageergänzungen, die durch eine Präposition eingeleitet sind.

Appositionen:                               Nominale Ergönzungen (Beifügungen), die zudem im gleichen Fall stehen
                                                        wie das Bezugsnomen (oder –pronomen)

Dass eigentlich auch Artikel und Pronomen als Begleiter Attribute sind, lassen wir hier ausser Acht.


Beispiel einer sauberen Satzanalyse:

Beachte:

Die einzelnen Satzglieder sind durch senkrechte Striche voneinander getrennt (das ist die erste Arbeit in der Satzanalyse!).
Die Bestimmung der einzelnen Satzglieder erfolgt über der Schriftzeile (das ist die zweite Arbeit in der Satzanalyse!).
Die Bestimmung der Attribute erfolgt unter der Schriftzeile. Die Attribute sind unterstrichen (das ist die dritte Arbeit in einer Satzanalyse!)




 
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