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RELIGION / PHILOSOPHIE > Die alte Kartause (Kartause Ittingen im Thurgau) > Zur Kunstgeschichte der Kartause Ittingen > Einleitung

Klosterplan vor der Renovation

Kartause Ittingen heute



Zur Kunstgeschichte der Kartause Ittingen

Diese Zusammenfassung der Kunstgeschichte wurde auf Grund meiner Notizen gemacht, mit deren Hilfe ich von Juni bis September 1977 meine Führungen durch die Kartause Ittingen machte. Abweichungen zum heutigen Zustand können sich durch später erfolgte Umstellungen ergeben. Meine Zusammenfassung beschreibt den Zustand der Klosteranlage vor der Renovation!




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Alle Gebäude sind auf Grund der totalen Zerstörung beim "Ittinger Sturm" von 1524 nachreformatorisch. Die vielen Bauetappen machen es oft schwer, das Kloster kunstgeschichtlich zu erfassen. Beachtet man hingegen die Datierungen der einzelnen Räume und Einrichtungsgegenstände, so gewinnt man bald einen gewissen Überblick. Interessant ist, wie sich die Stilepochen von der Spätgotik bis zum Rokoko zu einem einzigartigen, harmonischen Ganzen finden. Das ist besonders in der Kirche augenfällig, wo drei Stilepochen auf relativ kleinem Raum zusammenkommen. Da die Anlage bis anhin nie renoviert, also auch nie "verrenoviert" wurde, bietet sie dem Liebhaber sakaler Baukunst ein einmaliges Anschauungsobjekt. Der unverfälschte Eindruck der Kartause Ittingen wird in kommender Zeit auch eine fachgerechte Renovation und Restauration im Sinne des Erbauers erlauben.

Die Anlage gliedert sich in eine innere und eine äussere Klausur, sowie die umliegenden Felder, den Wald, den Fischteich und den Weinberg. Insgesamt sind das ca. 160 ha (300 Jucharten) bewirtschaftetes Land. Ich möchte mich im Folgenden auf die innere und äussere Klausur beschränken. Unmittelbar hinter den Klostermauern befinden sich die Ökonomiegebäude. Hier arbeiteten die Laienbrüder. Ausser der Landwirtschaft und dem Weinbau wird heute in Ittingen nichts mehr betrieben. Früher waren hier noch eine Mühle, eine Sägerei, eine Schmiede, eine Küferei, eine Käserei, Pferdeställe, Weinkellereien und anderes mehr. Alles was es zum Leben brauchte, stellte die Kartause selber her. Heute sind die meisten Ökonomiegebäude verwahrlost oder dienen als Lagerräume.

Die äussere Klausur betritt der Besucher von Süden her durch ein Sandsteinportal (1764; 1826 umgestaltet). Im durchbrochenen Dreiecksgiebel steht auf einem Sockel der Hl. Bruno. Die Buchstaben F.O.C. ( = "Frater Ordinis Cartusiensis") bezeichenen einen Bruder des Kartäuserodens. In den Giebelfeldern rechts und links sind der Kessel der Truchsässen von Ittingen und der Rost des Hl. Laurentius dargestellt.

Gleich rechter Hand hinter der Klostermauer bieten das Fachwerk der Mühle, die Pferdeschwemme (Weier) und der Brunnen des Hl. Laurentius ein reizvolles Bild. Allerdings ist die Brunnenfigur beschädigt und stark verwittert. Die Pferdeställe wurden 1720 erbaut. Im Innern der Klausur findet sich eine üppige Vegetation mit zum Teil für die Region einzigartigen Pflanzen. Bevor wir durch die Schaffnerei die innere Klausur betreten, nehmen wir zur Kenntnis, dass das Bruderhaus, das gerade vor der Südwestecke des Klosterkomplexes erbaut worden war, heute nicht mehr steht. Es stand auf der Wiese, die sich heute vor dem Eingang zur Pförtnerei erstreckt.

Wir folgen nun dem Weg, den ich in meinen Führungen 1977 in der Regel gegangen bin und betrachten Station für Station. Gewisse Teile, darunter der ganze 1. Stock waren damals noch Privatbesitz von Frau Fehr und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.




 
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