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Vorstellung Werner Keller
Ich, Werner Keller, wurde 1951 geboren, bin also seit dem Jahr 2016 pensioniert. Wer hätte das gedacht!? Dabei erinnere ich mich noch, wie wenn es gestern gewesen wäre, an mein "Swiss Private Observatory" in Mailand, das ich als 14-Jähriger "betrieben" habe. Das Observatorium bestand im Wesentlichen aus einem Schreibtisch am Fenster, einem Brieffreund, mit dem ich "Theorien" austauschte und einem Feldstecher. Schon damals entwickelte ich mehr oder weniger "gescheite" Ideen über das Universum. Wissenschaftlich war das nicht, aber es war mir ein lieber und erfüllender Zeitvertreib "im stillen Kämmerlein", wahrscheinlich eher etwas unüblich für einen Teenager. Was mir an Instrumentarium fehlte, machte ich mit nächtelangen Zusammenstellungen von Stern- und Galaxientabellen wieder wett. Nach einem wechselvollen Curriculum, das mich u.a. über die Naturwissenschaften geführt hat (ich habe seinerzeit in Baden im Aargau eine Lehre als Physiklaborant gemacht), bin ich – nach einem Studium an der Universität Bern mangels eines erfolgversprechend weiterführenden naturwissenschaftlichen Talents (Erkenntnisse der eigenen Grenzen gehören zu den schmerzlichen, letztlich aber heilsamen Grunderfahrungen des Menschen) schliesslich im pädagogisch-didaktischen Sektor als Sekundarlehrer phil. I für Deutsch und Geschichte (+ Französisch und Religionsdidaktik) gelandet. Diese Fächer habe ich nun über Jahre in Bezirksschulen im Aargau auf progymnasialer Stufe unterrichtet. Dass ich vorher noch einen 13 Jahre dauernden Abstecher als Religionslehrer zu religiösen und pilosophischen Fragen gemacht habe, sei am Rande - da für mein Leben nicht ganz unwesentlich - auch noch erwähnt.
Mit Astronomie beschäftige ich mich seit meinem 12. Lebensjahr, bedingt durch meinen Lebenslauf in unterschiedlicher Intensität. Dabei war mein Interessengebiet anfangs recht weit gestreut und schloss neben der Kosmologie auch die Raumfahrt mit ein, die ich sozusagen als geschichtlicher Augenzeuge vom Anfang an miterleben durfte. Jeden Mittwoch habe ich in der Firma in Mailand, in der mein Vater arbeitete, die Autos der Mitarbeiter gewaschen, um mir die wöchentliche Ausgabe von "L'uomo e lo spazio" ("Der Mensch und er Weltraum") leisten zu können. Ich erinnere mich noch gut an die "Marathon-Nacht", die ich als 18-Jähriger bei der Mondlandung von Apollo 11 in Brescia vor dem Fernseher verbrachte. Damals lebten meine Eltern noch in Italien (mein Vater war dort "Gastarbeiter"), ich war schon in der Lehre bei der damaligen Brown-Boveri in Baden AG (Bild unten). Das waren noch Zeiten!
Zugang zu einem Fernrohr und damit zu Beobachtungen hatte ich erst in meiner Studienzeit. Damals hatte ich noch den Schneid, mit meinem Celestron 8 in einer Kiste auf einem Tramper-Rucksack-Metallgestell festgezurrt und das Stativ in der Hand den Gurten, Berns Hausberg, zu erklimmen - aus finanzillen Gründen zu Fuss (!), nicht mit der Bahn. Ich bitte mir nachzusehen, dass ich das nicht allzu oft gemacht habe. Nicht zuletzt aus Mangel an sportlichem Ehrgeiz hat Astronomie so für mich mehr und mehr eine philosophische Dimension bekommen. Fragen nach Werden und Vergehen, Sinn und Sein interessierten mich schon immer, prägten massgebend meine Weltanschauung und liessen sich auch ohne Fernrohr auf einem Traggestell flächendeckend angehen. Ein Auto hatte ich erst viel später und da war ich so mit meinen persönlichen familiären und beruflichen Sorgen beschäftigt, dass mein Hobby für längere Zeit einen tiefen und erholsamen Dornröschenschlaf führte.
Vor rund elf Jahren habe ich versucht, erneut an meine naturwissenschaftlichen Interessen von früher anzuknüpfen und die Astronomie wieder intensiver zu betreiben, nicht zuletzt vor der bald aktuell werdenden Frage: “Wie soll es nach meiner Pensionierung weitergehen?“
Auch wenn ich im Besitz eines hübschen 8-Zoll-Fernrohrs bin (es ist immer noch das, das im Bild ganz oben zu sehen ist, inzwischen ergänzt durch ein kleines H-Alpha-Sonnenteleskop, damit ich mich auch tagsüber beschäftigen kann), muss ich gestehen, dass ich tendenziell ein ausgesprochener „Schönwetter-Astronom“ bin - und das ist mit dem Alter eher schlimmer geworden. Deshalb kommt mir mein Interesse für Meteoriten - mit denen ich mich seit über zehn Jahren beschäftige - und für alles, was damit zu tun hat, sehr entgegen. Das erlaubt mir nämlich auch an kalten Wintertagen die Pflege meines Hobbys im wohlig warmen Zimmer bei einem guten Glas Wein.
Meine Meteoritensammlung ist aus finanziellen Gründen und Platzgründen nicht gross. Ich besitze aber Belegstücke zu den meisten wichtigen Meteoritenklassen im "Krümelformat" und dazu einige wenige Stücke in Ausstellungsqualiät, die ich manchmal auch an Vorträgen präsentiere. Um mir selber einen Standard zu setzen, bin ich vor neun Jahren Mitglied der „Meteoritical Society“ geworden. Seit bald sieben Jahren bin ich Mitglied der Astronomischen Vereinigung Aarau AVA. Als Lehrer bearbeite ich unter dem Label "Astrodidact©" wissenschaftliche Themen und mache sie interessierten Laien zugänglich. Mein Ziel ist es, astronomische und verwandte Themen didaktisch aufzuarbeiten. Zielgruppen sind interessierte Jugendliche und Erwachsene. In meiner Vortragstätigkeit sehe ich mich als Multiplikator, als "Vermittler" zwischen Wissenschaftlern und Laien. Als (versierter) Laie bearbeite ich die wissenschaftlichen Themen mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Wo die Sprache der Mathematik fehlt, müssen Analogien aushelfen. Da die Wissenschaft zu einem grossen Teil ihre Gelder aus der öffentlichen Hand erhält, sehe ich meine Arbeit als nicht unwichtig an. Ich möchte das Interesse am Thema Astronomie in der Bevölkerung niederschwellig streuen. Zur Zeit umfasst mein Vortragsangebot 14 Titel (12 zum Thema Meteoriten und 2 zum Thema Kosmologie, die Vorträge für die Volkshochschule nicht mitgezählt). Produkte weiterer meiner Ideen sind auf meiner Homepage zu sehen. Auch diese werden in den einsamen Stunden meines Rentnerdaseins weiter bearbeitet und erweitert werden.
Im Frühjahr 2014 habe ich bei der Astronomischen Vereinigung Aarau AVA die Leitung der „Fachgruppe Meteoriten“ übernommen, die auf gesamtschweizerischer Ebene auch enge Beziehungen zur „SAG-Fachgruppe Meteorastronomie“ pflegt. 2013 von der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft landesweit ins Leben gerufen, kümmert sie sich neben der Beobachtung von Meteoren (den kosmischen Leuchterscheinungen am Himmel) auch um die Errichtung und Betreibung eines Feuerkugel-Netzwerks schweizweit. Hier treffe ich tolle, motivierte Kollegen, die mich mit ihren vielseitigen Interessen und Talenten immer wieder überraschen und mir oft ein: "Ach, wenn ich das auch könnte!" entlocken.
Den Schwerpunkt meiner Tätigkeit als Hobbyastronom bilden meine Vorträge und hier beackere ich vorwiegend das Thema "Meteoriten" mit allem, was im weitesten Sinne damit zu tun hat. Inspiration zu diesen Vorträgen hole ich mir an der jährlichen Meteoritenbörse in Ensisheim (Elsass, F), aus Gesprächen mit interessanten Leuten und aus meiner Lektüre von Fachbüchern. Eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Meteoriten von Ensisheim stand am Anfang meiner Vortragstätigkeit. Deshalb bin ich heute stolz darauf, Ehrenmitglied der Bruderschaft der Meteoritenwärter von Ensisheim und "Chevalier de la Météorite d'Ensisheim" zu sein. Ensisheim ist für mich ein wichtiger Ort geworden, eine Art zweite geistige Heimat.
Seit meiner Pensionierung ist neu eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Naturwissenschaften zur Spiritualität dazugekommen. Dazu habe ich wertvolle Impulse aus der Kosmologie und der Quantenphysik gewonnen. Vorerst aber musste ich mich in die Grundlagen der Quantenphysik und der Relativitätstheorie einarbeiten und das ohne mathematisches Rüstzeug, das mir leider fremd ist. Aber auch so lassen sich wesentliche neue Erkenntnisse gewinnen, die ich versuche, nach und nach in mein Weltbild zu integrieren. Diese Arbeit wird mich wohl noch bis zu meinem Lebensende beschäftigen!
Werner Keller
Dezember 2017
P.S. Für alle Puristen der deutschen Sprache und des Web-Designs:
Meine Texte folgen der Schweizer Rechtschreibung! Also, das Eszet "β" wird konsequent als Doppel-s "ss" geschrieben. Allfällig entstehende Zweideutigkeiten sind aus dem Kontext zu klären!
Mir ist klar, dass das Layout meiner Homepage nicht ideal ist. Leider bin ich mit HTML-Programmen nicht sehr versiert. Ich habe auf ein relativ einfaches Programm zurückgegriffen, das aber Punkto Layout gewisse Vorgaben macht, die ich nicht ändern kann. Mein Kriterium war, Texte möglichst einfach ins Internet stellen und jederzeit abändern zu können.