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Der häufigste Fall: Meteoriten aus dem Briefkasten, aber leider meistens nicht so.
Claxton (Georgia USA, 1984)
Expeditionen sind gut organisiert und breit angelegt. Sie kosten auch entsprechend Geld, aber der Aufwand lohnt sich, denn die Ausbeute an oft auch sehr seltenen Meteoriten ist enorm.
Auch die kleinsten Stücke werden mit einer fortlaufenden Nummer versehen und katalogisiert. Die Proben werden vor dem Abtransport steril verpackt...
Die Blaueisfelder fördern überdurchschnittlich viele Meteoriten zutage. Eine Laune der Natur.
Von der Antarktis in die Sahara
Wüstenfreuden. Da heisst es schaufeln!
Der Stoff, aus dem die Träume sind.
WO FINDE ICH METEORITEN ?
Es ist tatsächlich so: Die meisten Meteoriten finden wir wohl im Briefkasten, meistens sind sie in einen Umschlag oder in ein Paket eingepackt, frankiert und haben eine Zolldeklaration. Dass sie einem unfrankiert und ohne Verpackung direkt in den Briefkasten fliegen, wie am 10. Dezember 1984 in Claxton (US-Bundesstaat Georgia) geschehen, ist eher selten. Quelle für den Kauf von Meteoriten ist meist Ebay, wo auch das kleinere Budget noch etwas Kleines aber Ansprechendes findet, wenn die Erwartungen nicht zu hoch sind. Preislich sind den Meteoriten nach oben keine Grenzen gesetzt. Auch hier regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Schwieriger - aber möglich - ist es, in einer Versteigerung ein "Schnäppchen" zu machen, wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist, Nerven hat und sich im Bieten eine gewisse Fiesheit angeeignet hat, um die Fiesheit der anderen Bieter zu überbieten (in diesem Sinn spiegeln Internetauktionen das wahre Leben wieder). Das ist natürlich immer noch nicht "Oberliga", aber ein Stereo-Mikroskop (Lupe) von 10 - 30-facher Vergrösserung kann einiges von dem wieder wett machen, was im Geldbeutel fehlt.
Ich weise immer wieder darauf hin, dass der Sammler bei IMCA-zertifizierten Händlern in der Regel das bekommt, was er ausgeschrieben und fotografisch dokumentiert gesehen hat. Was immer dazuzurechnen ist, sind die Versandkosten, die je nachdem höher oder tiefer sein können, aber vom Händler auf Anfrage ausgewiesen werden müssen, falls er sie nicht schon selber aufgeführt hat. Oft lohnt es sich, sich mehrere Stücke als Sammelbestellung schicken zu lassen, das reduziert die Postgebühren. Bis zu einem bestimmten Betrag sind solche Sendungen auch zollfrei. Hier muss sich jeder selber um Klärung bemühen.
Meteoritenfunde sind meist seltene Zufallsfunde. Das gilt für Funde wie für Fälle (Funde, denen die Beobachtung der dazugehörenden Feuerkugel vorausgegangen ist). Professionelle Meteoritensuche beschränkt sich - neben den genannten Fallgebieten - deshalb auf Gebiete, die eine gute Unterscheidung von Meteoritenmaterial und irdischen Material zulassen und wenig verwitterungsgefährdet sind, so dass sich gefallene Meteoriten über lange Zeit erhalten können. Da kommen vor allem die antarktischen Eiswüsten und die Sandwüsten, allen voran die Sahara, in Frage.
Meteoriten-Fundorte in der Antarktis
Die Antarktis ist wissenschaftlichen Expeditionen vorbehalten. Dort finden sich die saubersten (am wenigsten von irdischen Einflüssen kontaminierten) Meteoriten aller Arten. Allerdings, in der Antarktis ist auffallend die Seltenheit von Eisenmeteoriten und die Häufigkeit von Mond- und Marsmeteoriten. Erklärung gibt es dafür keine. ANSMET (The Antarctic Search for Meteorites Program) organisiert seit 1976 wissenschaftliche Expeditionen zur systematischen Suche nach Meteoriten in der Antarktis. Das Programm wird von verschiedenen amerikanischen Institutionen, u. a. von der NASA finanziert.
Bestimmte geologische Gegebenheiten fördern die Konzentration von Meteoriten in bestimmten Gegenden der Antarktis. Die Blaueis-Felder sind wandernde Gletscher. In ihnen eingeschlossen sind Meteoriten aus früheren Zeiten. Ergiesst sich der Gletscher ins Meer, sind auch die Meteoriten weg. Staut sich aber der Eisfluss an einem Berg und kommen zudem noch günstige Windverhältnisse dazu, die das Eis oberflächlich abtragen, kommen die Meteoriten wieder an die Oberfläche und bleiben dort liegen, wie der Prachtsbrocken im rechten Bild (der jedem Meteoritensammler das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt).
Fundstellen antarktischer Meteoriten in den Blaueisfeldern längs des "Rückgrats" der Antarktis.
Diese Fundstellen sind nur wissenschaftlichen Expeditionen zugänglich.
Meteoriten-Fundorte in der Sahara (Nordwestafrika) und in den Arabischen Emiraten (Oman)
Die Sahara, vor allem Nordwestafrika (NWA) ist ein berühmtes Gebiet für Meteoriten. Der helle Sand erlaubt schon auf grosse Distanzen das Auffinden "ortsfremder" Steine. Inzwischen haben auch die Wüstenbewohner den Wert dieser "Steine" erkannt und einen lukrativen Handel mit Meteoriten aufgezogen. Da diese Meteoriten in der Regel von Laien gefunden werden, fehlt meist eine wissenschaftliche Dokumentation über die Fundstelle. Für eine systematische Erfassung der Meteoriten ist es aber wichtig, den genauen Fundort (GPS-Daten), die Fundumstände und Angaben zu den geographischen Besonderheiten der Gegend zu haben, in der sie gefunden wurden. Das geht bei den NWA- Meteoriten nur allzuoft verloren.